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Iran: Teheran: Andrang in Wahlbüros

Bei der iranischen Parlamentswahl wird die Höhe der Wahlbeteiligung zum Politikum. Während die Führung die starke Beteiligung der Bürger feierte, rief die Opposition zum Boykott auf.

Teheran - Bei der iranischen Parlamentswahl wird die Höhe der Wahlbeteiligung zum Politikum. Während die Führung die starke Beteiligung der Bürger feierte, rief die Opposition zum Boykott auf. In den ersten Stunden nach Öffnung der Wahllokale habe es einen regen Andrang gegeben, berichtete der Staatssender Irib. Augenzeugen in Teheran konnten dies nicht bestätigen. Die Menschen seien eher mit den Vorbereitungen für das persische Neujahrsfest am 21. März beschäftigt, sagten sie. Drei Mal verlängerten die Behörden am Freitag die Öffnungszeiten der Wahllokale. Bis in die späte Nacht konnte gewählt werden.

Die Wahlbeteiligung sei ein Zeichen des Widerstandes gegen Drohungen aus dem Ausland, erklärte Chamenei nach der Abgabe seiner Stimme. „Die Wahlbeteiligung wird eine klare Antwort auf die Drohungen der internationalen Imperialisten gegen den Iran sein“, sagte der oberste Religionsführer des Landes weiter. Präsident Mahmud Ahmadinedschad gab seine Stimme am Freitag in einer Moschee in Teheran ab – im Gegensatz zu früheren Wahlen wortlos. Es ist der erste Wahlgang nach seiner umstrittenen Wiederwahl 2009, die von Massenprotesten begleitet wurde.

Die Internetseite Kalame des Reformers Mir Hossein Mussawi appellierte an die Iraner, aus Solidarität mit den Oppositionsführern Mussawi und Mehdi Karrubi zu Hause zu bleiben. Die beiden ehemaligen Präsidentschaftskandidaten stehen unter Hausarrest. Damit sind sie de facto politisch ausgeschaltet. Andere Reformer sitzen im Gefängnis oder haben der Politik den Rücken gekehrt.

Etwa 48 Millionen Iraner waren zur Abstimmung aufgerufen. Mehr als 3400 Kandidaten bewarben sich um die 290 Sitze. Die meisten Sitze im Parlament wird sich aller Voraussicht nach eine Gruppe sichern, die sich Prinzipalisten nennt. Diese Gruppe wird vom derzeitigen Parlamentspräsidenten und ehemaligen Atom-Unterhändler Ali Laridschani angeführt. Die Konservativen fühlen sich den Prinzipien der islamischen Revolution von 1979 verpflichtet und verhalten sich loyal zum religiösen Establishment.

Es wird erwartet, dass die Konservativen für die Präsidentschaftswahl 2013 Laridschani als ihren Spitzenkandidaten nominieren. Laridschani spielte die politischen Differenzen mit seinem Rivalen Ahmadinedschad am Freitag herunter: „Wahlen sind ein Wettbewerb und keine Feindschaft. Wer auch immer die Wahl gewinnt, sollte seinen Beitrag leisten, damit sich das Land entfaltet“, sagte Laridschani. dpa

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