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Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin bei ein Meeting (Archivfoto)

© Foto: IMAGO/Vyacheslav Prokofyev

Telefonat mit Erdogan: Putin nennt Bedingungen für Wiederaufnahme des Getreideabkommens

Nach einem Drohnenangriff auf die russische Schwarzmeerflotte hatte Russland das Abkommen zum Export von ukrainischen Getreide ausgesetzt. Die Wiederaufnahme wird an Bedingungen geknüpft.

Der russische Präsident nennt nach Angaben des Kreml in einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan Bedingungen dafür, dass er eine Erlaubnis für eine Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidetransporte per Schiff in Erwägung zieht.

Dies sei erst dann möglich, wenn eine detaillierte Untersuchung der kürzlichen Drohnenangriffe auf den russischen Krim-Marinehafen Sewastopol abgeschlossen sei.

Außerdem müsse die Ukraine „echte Garantien“ abgeben, wonach sie sich an das unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen getroffene Getreidelieferabkommen halte.

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Insbesondere müsse Kiew versichern, den für die Getreidefrachter vorgesehenen Schutzkorridor im Schwarzen Meer nicht für militärische Zwecke zu nutzen.

Erdogan hält „lösungsorientierte Zusammenarbeit“ für möglich

Erdogan zeigte sich mit Blick auf eine vollständige Wiederaufnahme des Getreideabkommens „zuversichtlich“. Man könne eine „lösungsorientierte Zusammenarbeit“ aufbauen, hieß es in einer Mitteilung des türkischen Kommunikationsministeriums nach einem Telefon Erdogans mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag.

Eine Lösung der „Getreidekrise“ würde auch eine Rückkehr zu Verhandlungen anregen können, wurde Erdogan zitiert. Russland hatte am Samstag das unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossene Abkommen ausgesetzt. Zur Begründung nannte Moskau Drohnenangriffe Kiews auf seine Schwarzmeerflotte.

Die Ukraine müsse sich eindeutig verpflichten, den Seekorridor der Getreideschiffe nicht militärisch zu nutzen, forderte Putin. Erst dann könne man über eine Rückkehr Russlands zu der Vereinbarung reden. Nach UN-Auffassung ist das Seegebiet nur während der Getreidetransporte geschützt, aber nicht nachts.

Putin fordert mehr russische Ausfuhren

Nach Mitteilung des Kremls bemängelte Putin, dass der zweite Teil der Vereinbarung nicht umgesetzt werde, nämlich eine Erhöhung russischer Getreide- und Düngerexporte. Diese Ausfuhren sind nicht mit Sanktionen belegt.

Doch die westlichen Strafmaßnahmen insgesamt machen das Geschäftsfeld schwierig für Firmen, die russisches Getreide transportieren und kaufen wollen.

Die Ausfuhr ukrainischen Getreides im Rahmen der Initiative geht unterdessen weiter. Das mit dem Abkommen eingerichtete Kontrollzentrum in Istanbul teilte mit, am Dienstag hätten drei Frachter ukrainische Häfen verlassen.

Die Kontrolle von Schiffen um Istanbul werde derzeit ohne Inspektoren der Ukraine und Russlands und nur von Vertretern der UN und der Türkei durchgeführt. (dpa)

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