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Gedenken an Opfer des Terroranschlag in München.

© imago/pictureteam/IMAGO/Matthias Gränzdörfer

Tod soll nicht genutzt werden, „um Hass zu schüren“: Familie der in München Getöteten meldet sich zu Wort

Am Samstag starben eine 37-jährige Frau und ihre Tochter. Sie wurden Opfer eines mutmaßlichen islamistischen Anschlags. Ihre Familie will nicht, dass die Tat „instrumentalisiert“ wird.

Stand:

Die Familie der nach dem Anschlag von München verstorbenen 37-Jährigen hat sich zu Wort gemeldet – kurz nachdem die Behörden den Tod der Frau und ihrer zwei Jahre alten Tochter bekannt gegeben hatten.

Der Vater des Kindes und Ehemann der getöteten Frau gab der „Süddeutschen Zeitung“ gemeinsam mit weiteren Angehörigen ein Statement. Darin baten sie, dass der Tod nicht genutzt werden solle, „um Hass zu schüren“. Er dürfe nicht politisch instrumentalisiert werden.

Das Mädchen und ihre 37-jährige Mutter erlagen am Samstag ihren schweren Verletzungen, nachdem ein 24-jähriger afghanischer Staatsangehöriger am Donnerstag mit einem Auto in eine Demonstration in München gefahren war. Bisher gehen die Behörden von einer islamistisch motivierten Tat aus.

Die Angehörigen der Verstorbenen nannten im Statement ihre Namen: Die Frau hieß Amel, die Tochter Hafsa. Der Kinderwagen, der nach dem Anschlag auf der Kreuzung lag und auf sehr vielen Fotos zu sehen ist, sei der Wagen von Hafsa gewesen, heißt es in dem Bericht.

Der „Süddeutschen“ sagte die Familien: „Amel war ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat. War aktiv für Solidarität, Gleichheit und setzte sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein und gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Ihr war es sehr wichtig, ihrer Tochter diese Werte mitzugeben.“

Der Vater und der Mann der Getöteten wollen laut „SZ“ anonym bleiben. Sie erzählten aber von Amels Biografie: Sie sei der Familie zufolge in Algerien geboren worden und mit vier Jahren nach Deutschland gekommen. Sie habe Umweltschutz studiert und seit 2017 bei der Stadt München als Ingenieurin gearbeitet, genauer: als Sachgebietsleiterin bei der Münchner Stadtentwässerung.

Die Familie bedankte sich in ihrem Statement auch ausdrücklich bei den Rettungs- und Einsatzkräften. „Die haben gute Arbeit geleistet.“ (mlk)

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