
© AFP/Saul Loeb
US-Medienbericht: Trump gab Zustimmung für Tötung Soleimanis schon im Sommer
Ein US-Medienbericht lässt die Begründung des US-Präsidenten für die Attacke auf Soleimani fragwürdig erscheinen. Im Irak schlagen Raketen ein. Der Newsblog.
- Oliver Bilger
- Kai Portmann
- Ragnar Vogt
- Sven Lemkemeyer
Stand:
US-Präsident Trump hat die Tötung von General Soleimani mit iranischen Plänen für Angriffe auf US-Botschaften begründet. Nun berichtet ein US-Sender, die Zustimmung für die Attacke habe Trump schon im Juni 2019 gegeben. Wie mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten, ist ein US-Stützpunkt von Geschossen getroffen worden. Der Stützpunkt liegt rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad. .
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Bericht: Trump gab Zustimmung für Tötung Soleimanis schon im Sommer
US-Präsident Donald Trump hat einem US-Medienbericht zufolge die Tötung des iranischen General Qassem Soleimani bereits im Juni angeordnet. Das berichtet der Sender „MSNBC News“ unter Berufung auf mehrere aktuelle und frühere Beamte aus der US-Administration.
Trump habe die Tötung genehmigt für den Fall, dass Aktionen des Iran zum Tod von US-Bügern führten. Die endgültige Entscheidung für den Start des Angriffs auf Soleimani habe bei Trump gelegen. Die Attacke auf Soleimani folgte letztlich auf den Tod eines US-Bürgers bei einem Angriff im Irak.
Sollte Trump der Tötung Soleimanis bereits im Sommer 2019 zugestimmt haben, würde das seine Begründung für die Attacke zumindest fragwürdig erscheinen lassen. Denn Trump hatte als Grund angebliche Pläne Soleimanis für Angriffe auf mehrere US-Botschaften genannt.
US-Verteidigungsminister Mark Esper hat die Äußerungen Trumps inzwischen relativiert. Es habe keine konkreten iranischen Anschlagspläne gegeben, sagte er.
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Demonstranten verbrennen britische Flagge vor Botschaft in Teheran
Nach der kurzzeitigen Festnahme des britischen Botschafters in Teheran haben iranische Demonstranten eine Flagge Großbritanniens verbrannt.Botschafter Rob Macaire war laut Tasnim am Samstagabend festgenommen worden. Er hatte an einer Protestkundgebung vor der Universität Amir Kabir wegen des Abschusses eines ukrainischen Passagierflugzeugs durch den Iran teilgenommen. Dabei soll er Demonstranten provoziert haben „radikale Aktionen“ durchzuführen, hieß es bei Tasnim.
Die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete dagegen, Macaire habe die Demonstranten animiert, „radikale Aktionen“ durchzuführen. Er sollte deshalb am Sonntag ins Außenministerium einbestellt werden.
Außerdem waren Augenzeugenberichten zufolge in Teheran Polizei- und Sicherheitskräfte wegen eventueller Demonstrationen an verschiedenen Plätzen der Hauptstadt stationiert. Auch in den sozialen Medien machten Unmutsäußerungen die Runde. (dpa)
Parlament in Teheran soll Abschuss untersuchen
Der Parlamentspräsident äußerte sich nach einer nichtöffentlichen Stellungnahme des Chefs der Revolutionsgarden, Hossein Salami, vor dem Parlament. Die Revolutionsgarden hatten mit einiger Verzögerung die Verantwortung für den am Mittwoch erfolgten Abschuss übernommen. Bei dem irrtümlichen Abschuss wurden alle 176 Insassen der Maschine getötet. (AFP)
Israels Premier Netanjahu attackiert den Iran scharf
Die Iraner trauern und demonstrieren (Bilderstrecke)





Iranische Führung gerät stärker unter Druck
Einträgen auf Twitter zufolge versammelten sich vor der Universität in Teheran und in anderern Städten auch wieder zahlreiche Demonstranten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (Tsp, Reuters)

In den sozialen Medien posteten Tausende Iraner eine schwarze Seite als Zeichen ihrer Trauer sowie als Protest gegen die Regierung. Für sie sei der Abschuss der Passagiermaschine ein irreparabler Imageschaden für den Iran. Auch die iranischen Staatsmedien gerieten wegen ihrer als einseitig empfundenen Berichterstattung über den Vorfall in die Kritik.
Britischer Botschafter offenbar kurzzeitig festgenommen
Der britische Botschafter in Teheran ist der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge für einige Stunden festgenommen worden. Danach wurde er laut dem Bericht wieder freigelassen. Botschafter Rob Macaire hatte demnach am Samstagabend an einer Protestkundgebung vor der Universität Amir Kabir wegen des Abschusses eines ukrainischen Passagierflugzeugs durch den Iran teilgenommen. Er habe die Demonstranten provoziert, „radikale Aktionen“ durchzuführen, schreibt Tasnim.
Macaire sei nach „einigen Stunden“ wieder freigelassen worden, werde aber am Sonntag ins Außenministerium einbestellt, zitierte Tasnim unter Berufung auf informierte Quellen. Eine offizielle Bestätigung des Außenministeriums lag zunächst nicht vor. (dpa)
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