
© dpa/Nicolas Armer
Über 50 Behörden nehmen an Übung teil: Bundesämter wappnen sich gegen Cyberangriffe
Die Übung „Lükex 23“ soll Ende September stattfinden. Länder, Bundeswehr und Bundespolizei wollen für den Fall eines Cyberangriffs trainieren - unbemerkt von der Bevölkerung.
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Mindestens acht Bundesländer, die Bundeswehr, die Bundespolizei und mehrere Bundesbehörden werden Ende September für den Fall eines großen Cyberangriffs auf Regierung und Verwaltung trainieren. Die Vorbereitungen dafür laufen schon auf Hochtouren.
„Zahlreiche Ressorts des Bundes und der Länder mit ihren nachgeordneten Behörden bereiten sich aktuell gemeinschaftlich vor“, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf Anfrage mit.
Das genaue Szenario für die Übung Lükex 23, die am 27. September beginnen wird und zwei Tage dauern soll, werde nicht bekanntgemacht, um den Übungseffekt nicht zu gefährden, erklärte ein Sprecher. Obgleich über 50 Behörden und mehr als Tausend Menschen daran teilnehmen werden, dürfte die Bevölkerung davon nichts wahrnehmen.
„Die Lükex 23 legt in ihrem Szenario den Schwerpunkt auf das Regierungshandeln, welches durch einen massiven Cyberangriff gestört wird“, sagte der Sprecher. Eine unmittelbare Beeinträchtigung der Bevölkerung während der Übung sei nicht vorgesehen. Auch eine Probewarnung soll nicht ausgelöst werden.
Übung wurde schon zweimal verschoben
Die neunte bundesweite Krisenmanagement-Übung war 2020 aufgrund der Corona-Pandemie erst auf das Jahr 2022 und dann wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf 2023 verschoben worden. Zur Begründung hieß es, das für Krisenmanagement verantwortliche Personal sei stark mit der Bewältigung der aktuellen Lage beschäftigt, was die Übungsvorbereitung erschweren würde.
Wie das BBK mitteilte sind an Lükex 23 nach aktuellem Sachstand Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachen und Thüringen beteiligt und machen den gesamten Übungsablauf mit. Daneben gibt es für die Länder und einzelne Behörden noch die Möglichkeit, reduziert mit zu üben oder als Beobachter teilzunehmen.
Auf Bundesebene sind diesmal unter anderem das Innenministerium, das Auswärtige Amt, die Bundesbank, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Nationale Cyber-Abwehrzentrum dabei. Die Bundeswehr nimmt den Angaben zufolge mit ihrem Territorialen Führungskommando und dem Kommando Cyber- und Informationsraum teil.
Bei früheren Übungen waren unter anderem die Szenarien Gasmangellage in Süddeutschland (2018) und Pandemie (2007) zugrunde gelegt worden. (dpa)
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