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Ein Überlebender besucht am Dienstag das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz zum Gedenken an die Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren.

© AFP

Gedenken in Auschwitz: Überlebende legen Rosen nieder

Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz haben am Dienstag zum Gedenken an die Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren an einer Stelle Rosen niedergelegt, an der damals Tausende Häftlinge erschossen wurden.

Polens Staatspräsident Bronislaw Komorowski hat im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz der hier Ermordeten gedacht. In einer bewegenden Zeremonie legte er am Dienstagmorgen an der „Todeswand“ neben dem Häftlingsblock des Lagers einen Kranz in den polnischen Nationalfarben nieder. Mehr als 100 Überlebende des größten deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers brachten rote Rosen an jene Stelle, an der die Nationalsozialisten im Stammlager Auschwitz Tausende Häftlinge erschossen.
Viele kamen mit gestreiften Schultertüchern in den Farben ihrer ehemaligen Häftlingskleidung. Einige trugen an den Jacken die ihnen damals von den Nazis zugewiesenen Häftlingsnummern. „Ihre Anwesenheit zu Ehren der Toten ist sehr wichtig und bewegt mich tief“, sagte der Staatspräsident.
Der ehemalige Auschwitz-Häftling Jacek Zieliniewicz betonte, er werde am Jahrestag-Gedenken teilnehmen, solange er könne. „Wir werden immer weniger, das ist sehr traurig. Aber wir kommen für unsere ermordeten Kameraden“, so der 88-Jährige.

Mit einem Gottesdienst wird der Toten gedacht

Der Gang der Überlebenden vom Eingang des Lagers mit dem zynischen Schriftzug „Arbeit macht frei“ bis zur Todeswand bildete den Auftakt zu den internationalen Gedenkfeiern am 70. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung. Am Mittag wird in einem Gottesdienst der Toten gedacht.

Am Nachmittag werden zahlreiche europäische Staatsoberhäupter zum offiziellen Festakt im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau erwartet. Deutschland ist durch Bundespräsident Joachim Gauck vertreten.

Begleitet wird er unter anderen vom Präsidenten des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, sowie von Romani Rose, dem Präsidenten des Zentralrats der Sinti und Roma.

Der Jahrestag der Befreiung durch sowjetische Soldaten am 27. Januar 1945 wird seit Jahren am Mahnmal für die Opfer von Auschwitz begangen. Auschwitz-Birkenau war das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten sie hier mehr als 1,1 Millionen Menschen aus ganz Europa; die meisten der Opfer waren Juden. Fast 40 Prozent der registrierten Häftlinge waren Polen. (Tsp/KNA)

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