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Sigmar Gabriel (SPD), Vorsitzender der Atlantik-Brücke e.V., spricht über die Situation in den USA vor der Präsidentschaftswahl.

© dpa/Britta Pedersen

Um künftig gegen Trump zu bestehen: Gabriel fordert von der nächsten Regierung ein besseres Verhältnis zu Paris und Warschau

Klar, Europa muss stärker werden, um gegen US-Präsident Trump bestehen zu können. Daran, dass es aber nicht allzu einig ist, hat Deutschland durchaus seinen Anteil, meint ein Ex-Außenminister.

Stand:

Deutschland muss aus Sicht des Atlantik-Brücke-Vorsitzenden Sigmar Gabriel dringend in Europa Führung übernehmen und sein Verhältnis zu Frankreich sowie Polen reparieren – wenn Europa gegenüber den USA künftig bestehen will.

„Alleine werden wir (Europäer) nicht genug Gewicht auf die Waage bringen. Aber wir können natürlich mehr machen“, sagte der frühere Außenminister und Ex-SPD-Chef im ZDF-„Heute Journal“ mit Blick auf die neue Präsidentschaft von Donald Trump.

„Wir müssen unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wieder stärken, wir müssen natürlich verteidigungspolitisch unabhängiger werden. Aber das muss im europäischen Kontext passieren.“

Deutschland habe Macron nicht geantwortet

Dafür brauche es Zusammenhalt und ein politisches Zentrum in Europa. „Das war in der Vergangenheit Deutschland, Frankreich und Polen. Das ist zurzeit sozusagen am Boden. Dafür haben wir Deutschen auch viel Verantwortung.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron etwa habe „x Vorschläge gemacht, wie man Europa stärken kann, wir haben auf keinen geantwortet“, beklagte Gabriel. „Und das muss die nächste Bundesregierung reparieren.“

Es sei bitter zu sehen, dass Europa auf Trump auch Jahre nach seiner ersten Präsidentschaft noch nicht vorbereitet sei. „Es wäre schon gut, wenn jetzt nicht jeder hinfährt und versucht, für sein Land das beste rauszuholen. Das hat ja leider schon angefangen, die ersten sind ja schon nach Mar-a-Lago gefahren, um den Ring zu küssen, bevor er überhaupt im Amt war.“ Unter anderem hatte Italiens rechte Regierungschefin Giorgia Meloni Trump in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida besucht. (dpa)

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