
© dpa/Ralf Zwiebler
„Heimtückisches Gesicht des Antisemitismus“: Unbekannter verübt Brandanschlag auf Synagoge in Ulm
Ein Mann entzündet an der Fassade der Synagoge in Ulm eine Flüssigkeit. Das Feuer wird schnell gelöscht. Ministerpräsident Kretschmann äußert sich deutlich.
Stand:
Ein Unbekannter soll nach Polizei-Angaben einen Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm verübt haben. Ein Zeuge hatte am Samstagmorgen einen Mann beobachtet, der aus einer Flasche eine Flüssigkeit an der Fassade der Synagoge ausleerte und anzündete, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Da der Zeuge sofort die Feuerwehr verständigte, wurde das Feuer schnell gelöscht und es entstand laut Polizei nur geringer Schaden an der Fassade und einer Glasscheibe. An einer Seite des Gebäudes der jüdischen Gemeinde war ein dunkler Rußfleck zu sehen.
Zu den Ermittlungen wegen versuchter Brandstiftung wurde der Staatsschutz hinzugezogen. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, hieß es von der Polizei. Die Höhe des Schadens und der Hintergrund der Tat waren zunächst noch unklar.
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Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sprach von einem „niederträchtigen Anschlag“. Er zeige „das heimtückische Gesicht des Antisemitismus, dem wir klar und deutlich entgegentreten.“
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte: „Brandsätze gegen Synagogen zu werfen ist widerwärtig.“ Wer versuche, eine Synagoge anzuzünden, den werde die volle Härte des Rechtsstaates treffen.
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„Wir sind dankbar und froh, dass jüdisches Leben bei uns stattfindet und wollen, dass dieses jüdische Leben bei uns möglichst sorgenfrei und unbeschwert sein kann.“ Deshalb schütze man jüdisches Leben und bekämpfe Antisemitismus entschieden, sagte der Innenminister.
Die Polizei bat um Hinweise zur Tat und beschrieb den Täter wie folgt: 1,80 Meter groß, dunkler Kapuzenpullover, blaue Jeans, weiße Turnschuhe mit schwarzen Streifen, weiße Schutzmaske. (dpa, epd)
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