
© Michael Sohn/Pool via REUTERS
CDU/CSU im freien Fall: Union kommt in Umfrage nur noch auf 27 Prozent
Die Maskenaffäre und der Streit um die Coronamaßnahmen sorgen für ein Umfragetief bei der Regierungspartei. Neben den Grünen profitiert auch die SPD.
Stand:
Die Union hat einer aktuellen Umfrage zufolge nach den Korruptionsvorwürfen gegen Abgeordnete sowie den schlechten Ergebnissen bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg deutlich an Zustimmung verloren.
Im „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommen CDU und CSU nur noch auf 27 Prozent - das sind vier Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor. Mitte Januar stand die Union im „Sonntagstrend“ noch bei 36 Prozent.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Die Gewinner der Umfrage sind die Grünen, die im Vergleich zur Vorwoche um 3 Prozentpunkte auf 22 Prozent zulegen. Die SPD steigert sich um einen Prozentpunkt auf 17 Prozent. Die FDP kommt auf 10 Prozent (+ 2), ebenso wie die AfD (- 1). Die Linke bleibt bei 8 Prozent.
Mit diesen Ergebnissen wäre rechnerisch eine Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP möglich.
Scholz gegen Regierungsbeteiligung der Union
Laut Torsten Schneider-Haase von Kantar könnte die Talfahrt für die Union noch weitergehen. „Der Boden ist noch nicht erreicht“, sagte Schneider-Haase der „Bild am Sonntag“. „Für die Union kann es weiter bergab gehen, sollten weitere Affären ans Licht kommen oder der negative Corona-Trend nicht gestoppt werden.“
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur vom Samstag wünschten sich 41 Prozent, dass der bayerische Ministerpräident Söder die Union in den Bundestagswahlkampf führt, nur 14 Prozent sprachen sich für Laschet aus. 45 Prozent machten keine Angaben. Unter den Wählern der Union liegt Söder mit 63 zu 12 Prozent noch deutlicher vorne.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz befürwortet nach der Bundestagswahl eine Regierung ohne Beteiligung von CDU und CSU. "Ich vermute, dass die Union am Wahlabend unter 30 Prozent liegen wird", sagte Scholz der "Bild am Sonntag".
Die SPD werde ein Wahlergebnis von "deutlich mehr als 20 Prozent" einfahren. Weil auch die Grünen nicht schlecht abschneiden würden, sei damit der Weg offen für eine Regierung diesseits der Union. "Das wird dem ganzen Land guttun", sagte Scholz. Derzeit regiert die SPD gemeinsam mit CDU und CSU. (dpa/Reuters)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: