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Kenia: USA starten Vermittlungsversuch

In Kenia hat die US-Gesandte Jendayi Frazer begonnen, im Konflikt zwischen Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga zu vermitteln. In der Oppositionshochburg wurde die Ausgangssperre aufgehoben.

Die für Afrika-Fragen zuständige Staatssekretärin im US-Außenministerium sprach gestern Abend mit Odinga und will heute mit Kibaki zusammentreffen, um über ein Ende der gewaltsamen Unruhen zu verhandeln. Der britische Außenminister David Miliband rief unterdessen Kenia dazu auf, den Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU) und Präsidenten Ghanas, John Kufuor, in der Krise vermitteln zu lassen. Die kenianische Regierung hatte bisher alle vorgeschlagenen Vermittler abgelehnt.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Zuge der Ausschreitungen nach der umstrittenen Wiederwahl Kibakis am 27. Dezember rund 250.000 Menschen in Kenia geflohen. Insgesamt seien zwischen 400.000 und 500.000 Kenianer von den Unruhen betroffen, hieß es in einem gestern veröffentlichten Bericht. Die örtlichen Hilfsorganisationen warnten vor dem Ausbruch von Krankheiten in den Notunterkünften. Wegen der schlechten Sicherheitslage seien diese nur schwer zu erreichen. Bei den Ausschreitungen in Kenia waren bislang mindestens 360 Menschen ums Leben gekommen.

In der Oppositionshochburg Kisumu im Westen des Landes hob die Polizei unterdessen eine seit Montag verhängte Ausgangssperre während des Tages wieder auf. Die Sicherheitslage habe sich dort verbessert, erklärte ein Polizeivertreter. Allein in Kisumu, der drittgrößten Stadt des Landes, waren in den vergangenen Tagen über 100 Menschen getötet worden. (feh/AFP)

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