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SPD-Parteichefin Andrea Nahles trägt die Entscheidung über Maaßens Versetzung mit.

© imago/ZUMA Press

Casdorffs Agenda: Verärgerte Genossen

Die SPD hat Wohnpolitik zu ihrem Thema gemacht. Dass Seehofer Baustaatssekretär Gunter Adler geopfert hat, ärgert die Partei deshalb umso mehr. Ein Kommentar.

Bauen, Wohnen, Mieten – das ist das Thema nicht nur der (fernen) Zukunft, sondern dieser Tage. Im Kanzleramt, das auch, aber vor allem im ganzen Land. Millionen sind davon betroffen. Viele zahlen bis zu 50 Prozent ihres Gehalts allein fürs Wohnen. Das muss sich ändern.

Und deshalb ist die SPD auch so sauer: weil nicht zuletzt ihre Wahlkämpfer und Vizevorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel (Hessen) und Natascha Kohnen (Bayern) das Thema groß gemacht haben. Dazu der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller – alle drei sind sie nebenbei auch noch desavouiert worden durch die Mit-Entscheidung von Parteichefin Andrea Nahles in Sachen Maaßen.

Dass der sozialdemokratische Baustaatssekretär bei Bundesminister Horst Seehofer, Gunter Adler, geopfert wird, ruft außerdem eine Welle der Empörung bei zahlreichen Verbänden und so unterschiedlichen Interessenvertretern wie Hauseigentümern, Immobilienunternehmen, Architekten und Mietervertretern hervor.

Nun sagt die Bundeskanzlerin, dass Adler eine Zukunft in ihrer Regierung haben soll. Das wiederum ist eine späte, aber feine Antwort von Angela Merkel an die Adresse der SPD und zugleich der CSU. Denn wenn er, wie es in Rede steht, „Bundesbaukoordinator“ wird – wo würde Adler dann angesiedelt? Genau, am besten im Kanzleramt. Es kann ihn zwar ärgern, ihn, Seehofer, und das soll es auch, aber er darf gewiss nicht sauer sein. Das hat der CSU-Chef sich selbst zuzuschreiben. Zumal er im Bundesinnenministerium auch nur zur Miete wohnt.

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