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Libanon: Vermittelt Fischer in Nahost?

Die europäischen Grünen haben ihren Parteifreund und früheren deutschen Außenminister Joschka Fischer als Vermittler für den Konflikt im Nahen Osten vorgeschlagen.

Brüssel/Berlin - Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) «Gespür» in der internationalen Politik habe, müsse sie Fischer als Sonderbeauftragten der EU vorschlagen, begründeten die Ko-Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Daniel Cohn-Bendit und Monica Frassoni, am Dienstag ihren Vorschlag. Fischer genieße immer noch hohe Wertschätzung sowohl seitens Israels als auch auf palästinensischer Seite. Seine Aufgabe als EU-Beauftragter solle es sein, eine Feuerpause zu erreichen, die Verhandlungen im Rahmen des Nahost-Qartetts wieder in Gang zu bringen und eine internationale Konferenz für den Frieden in der Region vorzubereiten.

Fischer hatte kürzlich seinen Abschied aus der Grünen-Fraktion verkündet. Er übernimmt im Herbst eine Gastprofessur an der Princeton-Universität in den USA. Ein Schwerpunkt in seiner Amtszeit war die Umsetzung des internationalen Friedensplans (Roadmap) des Quartetts aus Uno, EU, USA und Russland für den Nahen Osten.

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), sagte dem Sender n-tv zu einer möglichen Vermittlerrolle, «aus Sicht der Qualität ist das gar keine Frage». Dies müsse aber ein Wunsch sein, «der aus der Region kommt» und von beiden Konfliktparteien geäußert werden müsse. «Joschka Fischer ist zweifellos jemand, der Vertrauen auf der israelischen Seite erweckt hat und dabei nie eine Störung zugelassen hat. Er hat auch gute Beziehungen zu den arabischen Staaten gepflegt», betonte Erler. (tso/AFP)

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