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Ausstrahlung der Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Pilsen, Tschechien

© dpa/CTK/Miroslav Chaloupka

Update

Videoansprache von Selenskyj: „Wenn die Ukraine nicht überlebt, überlebt ganz Europa nicht“

Der ukrainische Präsident hat die Entscheidung der Nato, keine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten, scharf verurteilt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Ansprache der Weltgemeinschaft für die Solidarität mit seinem Land gedankt. In einer bei Telegram veröffentlichten Videobotschaft, die auch im Fernsehen übertragen wurde, bat er die Europäer um ihre Unterstützung. „Wenn die Ukraine nicht überlebt, überlebt ganz Europa nicht“, sagte Selenskyj. „Wenn wir fallen, fallt ihr auch.“

Selenskyj verurteilte die Entscheidung der Nato, keine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten, scharf verurteilt. "Indem sie die Schaffung einer Flugverbotszone verweigert, hat die Führung der Militärallianz grünes Licht für die weitere Bombardierung ukrainischer Städte und Dörfer gegeben", sagte Selenskyj in einem am Freitag veröffentlichten Video.

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"Wir glauben, dass die Nato-Länder selbst die Erzählung geschaffen haben, dass eine Schließung des Himmels über der Ukraine eine direkte russische Aggression gegen die Nato provozieren würde", sagte Selenskyj.

An das Westbündnis gerichtet fügte er hinzu: "All die Menschen, die von heute an sterben, werden auch Ihretwegen sterben. Wegen Ihrer Schwäche, wegen Ihrer Abkopplung."

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Er wisse nicht, wen die Nato schützen könne, ob sie in der Lage sei, die eigenen Länder zu verteidigen. In der Ukraine werde Blut „für unser gemeinsames Europa, unsere gemeinsame Freiheit, unsere gemeinsame Zukunft“ vergossen. Man könne sich davon nicht einfach mit Lieferungen von Diesel freikaufen.

Nato-Chef Jens Stoltenberg hatte der Bitte der Ukraine nach einer Flugverbotszone nach einem Sondertreffen der Außenminister in Brüssel am Freitag eine Absage erteilt.

Stoltenberg warnte vor einer Ausweitung des Krieges

Das Bündnis verstehe zwar die "Verzweiflung" der ukrainischen Regierung, sagte Stoltenberg. Wenn sich die Nato aber direkt militärisch in den Konflikt mit Russland einmische, würden zahlreiche weitere Länder in Europa in den Krieg hineingezogen.

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Um eine Flugverbotszone zu kontrollieren, müssten Kampfflugzeuge der Nato über der Ukraine "russische Flugzeuge abschießen", sagte Stoltenberg. "Wenn wir das täten, wäre ein umfassender Krieg in Europa die Folge, der viel mehr Länder einschließen und noch mehr menschliches Leid verursachen würde."

Selenskyj richtet sich derzeit täglich in Videobotschaften an die ukrainische Bevölkerung und an das Ausland. In Tschechien hörten ihm tausende Menschen bei einer Friedensdemonstration zu. Außerdem wandte er sich in seiner täglichen Videobotschaft die Ukrainer und die Welt (hier auf Instagram mit englischen Untertiteln zu sehen).

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Selenskyj rief Demonstranten unter anderem in Frankfurt, Paris, Bratislava, Vilnius, Prag und Tiflis zu einer Schweigeminute für die Männer, Frauen und Kinder, Soldaten, Polizisten und Zivilisten auf, die bisher seit dem Angriff Russlands auf das osteuropäische Land ums Leben kamen.

Selenskyj soll an US-Schalte teilnehmen

„Schweigt nicht, geht auf die Straße, unterstützt die Ukraine“, forderte Selenskyj die Menschen in Europa auf. Wenn die Ukraine in diesem Konflikt siege, dann werde das auch der Sieg der ganzen demokratischen Welt sein, „der Sieg des Lichts über die Dunkelheit.“ Der Präsident verabschiedete sich mit kämpferisch gereckter Faust und den Worten „Ruhm der Ukraine“.

In Frankfurt waren nach Polizeiangaben gut 2000 Menschen zusammengekommen, viele von ihnen mit ukrainischen Flaggen oder Kleidung in den ukrainischen Landesfarben Gelb und Blau.

Am Samstag soll der ukrainische Präsident per Videoschalte an einer Sitzung des US-Senats teilnehmen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Parlamentskreisen erfuhr. Die Forderung Selenskyjs nach einer Flugverbotszone über seinem Land wird von einigen US-Parlamentariern unterstützt.

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