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Russland soll für das Manöver in Belarus rund 30.000 Soldaten verlegt haben.

© Russian Defence Ministry/AFP

Update

Vorbereitung auf „Abwehr externer Aggression“: Belarus und Russland starten Militärübung – Ukraine reagiert mit eigenem Manöver

Im Westen sorgt das Manöver mit 30.000 Soldaten, das bis zum 20. Februar dauern soll, für große Befürchtungen. Die Ukraine reagiert – mit einem eigenen Manöver.

Stand:

Inmitten der Ukraine-Krise haben Belarus und Russland ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Ziel der Übungen in Belarus sei es, die Streitkräfte darauf vorzubereiten, "externe Aggressionen im Rahmen eines Verteidigungseinsatzes zu stoppen und abzuwehren", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Im Westen sorgt das Manöver, das bis zum 20. Februar andauern soll, für massive Befürchtungen.

Die Übungen finden den Angaben zufolge auf fünf Militärgeländen, vier Luftwaffenstützpunkten sowie an "verschiedenen" weiteren Orten in Belarus statt. Einen Schwerpunkt bildet dabei die im Grenzgebiet zur Ukraine gelegene Region Brest.

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Zur Zahl der an den gemeinsamen Übungen beteiligten Soldaten machten Belarus und Russland keine Angaben. Die USA gehen davon aus, dass Russland für das Manöver rund 30.000 Soldaten nach Belarus verlegt hat. Sie kritisierten die Übungen am Mittwoch als "eskalierende Aktion".

Als Reaktion auf die Übungen will das ukrainische Militär diesen Donnerstag mit einem eigenen zehntägigen Manöver beginnen. Unter anderem soll der Umgang mit Drohnen geprobt werden sowie mit Raketen und Panzerabwehrwaffen, die von ausländischen Partnern geliefert wurden. Dies teilte der Verteidigungsminister Oleksij Resnikow vor wenigen Tagen mit. Wie viele Soldaten beteiligt sind, ist nicht bekannt.

Russland hat mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze

Moskau hat nach westlichen Angaben in den vergangenen Monaten mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Dies schürt die Furcht vor einem möglichen Großangriff Russlands auf das Nachbarland. Die Nato stockt deshalb ihre Truppenkontingente in den östlichen Mitgliedsstaaten auf. Die USA und weitere Verbündete liefern zudem Waffen an Kiew.

Russland weist jegliche Angriffspläne zurück. Zugleich führt der Kreml ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen. Von dem Militärbündnis sowie von den USA fordert Staatschef Wladimir Putin umfassende Sicherheitsgarantien.

Westliche Vertreter forderten zuletzt immer wieder einen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Grenzgebiet sowie aus Belarus. Putin ist der wichtigste Verbündete des international weitgehend isolierten belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko.

Nach der von massiven Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl im August 2020 und der anschließenden Niederschlagung von Massenprotesten wurde die belarussische Führung mit westlichen Sanktionen belegt. Der Westen befürchtet, dass Russland die im Zuge der Übungen nach Belarus entsandten Truppen dort permanent stationieren will. Der Kreml weist dies zurück. (AFP/Reuters)

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