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Wagenknecht äußert Verständnis für Putin-Absage: „Wer lässt sich schon mit Ultimaten und Sanktionen herbeizitieren?“
Selenskyj bot Putin ein Gespräch in Istanbul an. Auch die Europäer machten Druck auf den russischen Machthaber. Doch der ist nicht gekommen – und Wagenknecht zeigt dafür Verständnis.
Stand:
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat Kritik an den Forderungen der Bundesregierung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin geübt. „Wenig erstaunlich, dass Putin nicht kommt. Wer lässt sich schon mit Ultimaten und Sanktionen herbeizitieren?“, sagte Wagenknecht der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf die Gespräche in der Türkei.
Weiter sagte Wagenknecht, Bundeskanzler Friedrich Merz und die Europäer hätten mit ihrer Strategie eine Friedenslösung erschwert, statt sie zu fördern. „Ultimaten und neue Sanktionen sind kein Beitrag für den Frieden, sondern kontraproduktiv für den Verhandlungsprozess.“ Es sei „lächerlich“, wenn Merz sich einbilde, er könne Putin erpressen.

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US-Präsident Donald Trump zeigte sich zuvor unbeeindruckt von Putins Nicht-Erscheinen in Istanbul. Auf einer Pressekonferenz in Doha, Katar, sagte er heute: „Warum sollte er (Putin) hinkommen, wenn ich nicht hinkomme?“
Selenskyjs wollte Putin treffen
Zuvor hatte Selenskyj Putin aufgefordert, mit ihm in der Türkei zu sprechen. Der ukrainische Präsident sagte, er würde am „Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich.“ Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete das als „erbärmlich“.
Nachdem Selenskyj die alternative russische Delegation, die Putin nach Istanbul schickte, „Schein-Delegation“ nannte, verhöhnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa den Präsidenten der angegriffenen Ukraine: „Ein Clown? Ein Versager?“ Auf jeden Fall „jemand mit keinerlei Erziehung“.
Aktuell finden Gespräche zwischen Selenskyj und seinem türkischen Kollegen Erdogan in Ankara statt, wie die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Gleichzeitig werden am Nachmittag Verhandlungen zwischen Vertretern Kyjiws und Moskaus erwartet. (AFP, dpa, Reuters)
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