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Arbeitsmarktpolitik: Weg zur Rente ab 67 frei

Nach dem Bundestag hat am Freitag auch der Bundesrat die Anhebung des Eintrittsalters für die volle Rente von 65 auf 67 Jahre gebilligt.

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Berlin - Die Anhebung soll schrittweise zwischen 2012 und 2029 stattfinden. Mit der Entscheidung steht fest: Wer 1964 oder später geboren wurde, erhält künftig die volle Rente in aller Regel erst mit 67 Jahren. Flankiert wird die Reform von der Initiative 50 plus, die die Beschäftigungschancen für Ältere verbessern soll.

Für diese Beschäftigungsinitiative nannte Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) in der Sitzung der Länderkammer am Freitag in Berlin überraschend ehrgeizigere Ziele als die bisher ins Auge gefassten: So soll die Beschäftigungsquote der über 55-Jährigen bis 2010 auf 55 Prozent steigen. Bisher war eine Quote von 50 Prozent angepeilt. Ende 2006 lag der Wert bei 48,9 Prozent.

Müntefering nannte den Rentenbeschluss "vernünftig und generationengerecht". Er sei sicher, dass es künftig mehr Arbeit für Ältere gebe und dass die hochgesetzte Beschäftigungsquote von 55 Prozent erreichbar sei. Zuletzt habe die Zahl der Arbeitslosen über 55 binnen Jahresfrist um 180.000 abgenommen.

"Keine starre Formel"

Die Rente mit 67 sei "keine starre Formel", sagte Müntefering. Es gebe auch in Zukunft "die alte klassische Altersteilzeit" und die Möglichkeit, mit Zusatzbeiträgen Rentenabschläge zu vermeiden oder zu reduzieren. Er rief Arbeitgeber und Gewerkschaften auf, vorhandenen Gestaltungsraum für altersgerechte Arbeitsbedingungen auszunutzen. Müntefering setzt darauf, dass auch die Konzerne erkennen, dass "ein vernünftiger Altersmix" vorteilhaft für sie ist. "Man darf die 55-Jährigen nicht rausschieben wollen, wie es die großen (Firmen) noch immer machen."

Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, trotz der Anhebung des Rentenalters würden die Menschen künftig wegen der weiter steigenden Lebenserwartung ein Jahr länger Rente bekommen. Die stufenweise Einführung zwischen 2012 und 2029 ermögliche es den Beschäftigten, sich rechtzeitig auf die Änderung einzustellen. Notwendig seien mehr Teilzeit-Angebote im Alter.

Die FDP sprach sich dafür aus, allen Beschäftigten die Möglichkeit eines flexiblen Rentenzugangs vom 60. Lebensjahr an zu verschaffen. Zugleich sollten sie die Möglichkeit erhalten, die daraus resultierenden Abschläge durch Hinzuverdienst auszugleichen, forderte der FDP-Vizevorsitzende Andreas Pinkwart. (tso/dpa)

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