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Ehemalige Kindersoldaten im Kongo. Tanzen gegen die Angst. Ehemalige Kindersoldaten tun sich schwer, einen Rückweg in die Gesellschaft zu finden. Tanzen und Trommeln sind ein Anfang. Foto: Rey Byhre

© Rey T. Byhre

Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten: Aufschrei gegen die Schande

Gerade die Länder, die Fackelträger der liberalen Demokratie sein wollen, sind gefordert. Es dürfen nicht ganze Generationen die Zukunft verlieren.

Stephan-Andreas Casdorff
Ein Zwischenruf von Stephan-Andreas Casdorff

Stand:

Stell dir vor, es ist Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten und Kindersoldatinnen – und niemanden interessiert’s. Was für eine Schande.

Überall auf der Welt werden bei diesen unzähligen Konflikten Kinder als Kämpfer missbraucht. Afrika, Asien, Naher Osten – da wird Generationen die Zukunft geraubt. Eine friedliche.

Dabei ist ohne Frieden Entwicklung nicht möglich. Nicht die eines ganzen Landes, nicht die des einzelnen Kindes.

Jüngstes augenfälliges Beispiel: die Bilder, auf denen Kinder in Kampfmontur für die Hamas mit Waffen posieren. Prahlerisch vorgeführt.

Darüber soll, nein, darüber darf niemand hinweggehen. Von Unicef, der Kinderhilfsorganisation der Welt angefangen, bis hin zu den Ländern, die sich als Fackelträger der liberalen Demokratie empfinden.

Das sind besonders die in Europa, nicht zuletzt Deutschland. Keiner will solche Nachbarn. Gäbe es in Europa solche Gruppen wie die Hamas, wäre der Aufschrei groß.

Zynisch, wie da Nachwuchs rekrutiert wird

Beziehungsweise: Es gäbe immerhin einen. Hier bleibt er aus, schon gar ein konzertierter. Dabei ist klar: Die Hamas ist eine Terrororganisation. Ihr Treiben muss bekämpft werden.

Dazu zählt, dass man ihr nicht die Gelegenheit geben darf, in geradezu zynischer Weise Nachwuchs zu rekrutieren. Zynisch deshalb, weil die Hamas alles, was sie tut, gegen ihre Zivilgesellschaft tut.

Nur die kämpfenden Terroristen waren im zurückliegenden Krieg mit Israel geschützt, nur diese durften in diese Tunnel. Alle anderen mussten als menschliche Schutzschilde herhalten.

Darauf muss weltweit aufmerksam gemacht werden. Dann darauf, dass noch immer viele israelische Geiseln in unmenschlicher Weise festgehalten und bei Freilassung auch vor den Kindern zur Schau gestellt werden; dass wenige Geiseln gegen viele Terroristen ausgetauscht werden.

Und darauf, dass seit der Waffenruhe mehr als 14.000 Hilfstransporte Gaza aus Israel erreicht haben – nur nicht die Menschen, nicht die Kinder, sondern die Terroristen. Das ist und bleibt eine Schande. Ihr gilt es zu wehren. Jeder Kindersoldat ist einer zu viel.

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