Statistik: Weniger Abtreibungen in Deutschland
Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland sinkt weiter. 2006 wurden knapp 120.000 Schwangerschaften abgebrochen, 3,5 Prozent weniger als 2005. Auch bei Teenagern ging die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche zurück.
Stand:
Wiesbaden - 2004 gab es auf 10.000 Frauen zwischen 15 und 44 noch 78 Abtreibungen, 2006 waren es nach vorläufigen Zahlen 72. Das berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.
Knapp drei Viertel der Frauen, die sich 2006 gegen die Fortsetzung ihrer Schwangerschaft entschieden, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Die Anzahl der Abbrüche von Teenager-Schwangerschaften sank weiter. Der Anteil lag 2006 bei 5,5 Prozents. Gut 7 Prozent der Frauen waren mindestens 40 Jahre alt. Bei fast 41 Prozent aller Abtreibungen wäre es das erste Kind der betreffenden Frau gewesen.
Mehr als 97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische Gründe oder Vergewaltigungen waren in weniger als 3 Prozent die Begründung.
Deutschland und Niederlande vorbildlich
Die Deutsche Gesellschaft für Familienplanung und Sexualberatung pro familia erklärte, nirgends seien Schwangerschaftsabbrüche so selten wie in Deutschland und den Niederlanden. In beiden Ländern werde die Aufklärung über Sexualität und Verhütung unterstützt, und es werde Frauen ein sichere Abtreibung ermöglicht. "Der Zugang zum sicheren Schwangerschaftsabbruch für alle Frauen führt also nicht, wie häufig von Abtreibungsgegnern behauptet wird, zu einem Anstieg sondern im Gegenteil zu niedrigen Zahlen", betonte pro familia. (tso/dpa)
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