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Bundeskanzler Olaf Scholz beim Empfang in der kasachischen Hauptstadt Astana.

© REUTERS/TURAR KAZANGAPOV

„Zum Wohl der Volkswirtschaften beider Länder“: Scholz wirbt in Usbekistan um Fachkräfte und Rohstoffe für deutsche Unternehmen

Scholz erhofft sich neue Fachkräfte aus Usbekistan, um den Personalmangel in Deutschland abzumildern. Deutsche Unternehmen sollen auch von Rohstoffen des Landes profitieren.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in Usbekistan um Fachkräfte und Rohstoffe für deutsche Unternehmen geworben. Die am Vortag unterzeichnete Migrationspartnerschaft werde den Zuzug von Fachkräften nach Deutschland ermöglichen, sagte Scholz am Montag in Samarkand. „Sie sind herzlich willkommen“, fügte er an. Zudem solle „zum Wohl der Volkswirtschaften beider Länder“ an der Ausbeutung von Rohstoffen in Usbekistan gearbeitet werden.

Auch der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft betonte angesichts von Scholz' Reise nach Usbekistan und Kasachstan die Bedeutung der Region. „Die Staaten in Zentralasien spielen eine entscheidende Rolle für die Energiewende“, erklärte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Christian Bruch. „Die Region verfügt nicht nur über wertvolle Rohstoffe (...), sondern sie bietet auch ideale Bedingungen für die Erzeugung erneuerbarer Energie und bildet junge, motivierte Fachkräfte aus, die wir in Deutschland dringend benötigen.“

Insbesondere Kasachstan sei bereits ein wichtiger Erdöllieferant und könne künftig eine wichtige Rolle bei der Versorgung der europäischen Industrie mit Grünem Wasserstoff spielen, erklärte der Ostausschuss. „Entsprechende Projekte deutscher Unternehmen sind bereits in der Umsetzung. Umgekehrt können deutsche Technologien dazu beitragen, die Energieintensität in Zentralasien durch Investitionen in moderne Kraftwerke, energieeffiziente Industrieanlagen und Gebäude zu senken.“ Mitglieder des Ausschusses sowie Unternehmensvertreter begleiten Scholz auf der Reise.

Der Kanzler war am Sonntag zu dem dreitägigen Besuch in der Region aufgebrochen. Erste Station war Samarkand, wo er die politische Führung Usbekistans traf und ein Migrationsabkommen unterzeichnete. Das Vertragswerk soll weitere Möglichkeiten zur legalen Einwanderung für usbekische Fachkräfte schaffen, während Usbekistan in Deutschland befindliche Staatsbürger ohne Aufenthaltstitel zurücknimmt. Im Hintergrund spielen wohl auch mögliche Abschiebungen ins benachbarte Afghanistan über Usbekistan eine Rolle. Am Montagnachmittag ging es für Scholz weiter nach Kasachstan.

„Generell sind die Staaten Zentralasiens mit zusammen 80 Millionen Einwohnern verlässliche Partner und interessante Zukunftsmärkte für die EU und Deutschland“, erklärte Ostausschuss-Geschäftsführer Michael Harms. Mit seinem Besuch in der Region reagiere der Bundeskanzler auch auf die wachsende Bedeutung der Region im Zuge geopolitischer Veränderungen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine. (AFP)

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