Sudan: Zwei Millionen Flüchtlinge aus Darfur
Die Europäische Kommission hat zusätzliche 60 Millionen Euro zur humanitären Versorgung von Flüchtlingen aus der sudanesischen Krisenregion bereitgestellt. Dort reißt die Welle der Gewalt nicht ab.
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Khartum/Brüssel - Die Zahl der aus der sudanesischen Krisenregion Darfur geflüchteten Menschen hat laut UN-Angaben erstmalig die Zwei-Millionen-Grenze erreicht. Die andauernde Unsicherheit und Gewalt führe auch weiterhin dazu, dass eine erhebliche Anzahl von Menschen ihre Dörfer und ihr Farmland verlassen müssten, teilte das UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit. Allein zwischen Oktober und Dezember 2006 hätte es 160.000 neue Vertriebene gegeben. Seit dem Friedensabkommen vom Mai 2005, das von einer der drei Rebellengruppen nicht anerkannt wird, habe sich die Gewalt erhöht.
Die Europäische Kommission gab unterdessen zusätzliche 60 Millionen Euro für die humanitäre Versorgung der Darfur-Flüchtlinge im Sudan und im Tschad frei. "Die Arbeit der Hilfsorganisationen in der Region wird immer schwieriger und gefährlicher", sagte EU-Entwicklungskommissar Louis Michel in Brüssel. Diese Situation könne nicht hingenommen werden. Im Februar hatte die EU bereits 50 Millionen Euro an Nahrungsmittelhilfen bewilligt.
In der sudanesischen Region bekämpfen sich regierungsnahe Freischärler und Rebellen seit 2003. Die von der Regierung unterstützten arabischen Milizen sollen schwere Verbrechen gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung begangen haben. Die Vereinten Nationen schätzen, dass bislang rund 200.000 Menschen ums Leben kamen. (tso/AFP)
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