zum Hauptinhalt
Da blüht uns was. Bis kurz vor dem Startschuss haben bis zu 200 Mitarbeiter das 14 Hektar große Areal in Form gebracht.

© Marc Tirl/dpa

Brandenburg: 177 Tage dreht sich in Prenzlau alles um Blumen

Ministerpräsident Matthias Platzeck gab mit einem „Gut zupf!“ den Startschuss für Landesgartenschau

Stand:

Prenzlau - Und sie haben es doch geschafft: Auf der Prenzlauer Landesgartenschau (Laga) grünt und blüht es. Den langen Winter haben die Gartenbauer in der Uckermark zumindest zum Teil vertreiben können. „Vor 14 Tagen standen wir noch im Schnee hier und jetzt ist so alles wunderschön“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Am Samstagmittag sprach der Landesvater dann bei strömendem Regen, aber milden 13 Grad Außentemperatur die magischen Worte: „Ich eröffne das grünste Infrastrukturprogramm unseres Landes. Gut zupf!“

„Alle haben meinen Stein vom Herzen plumpsen hören. Wir sind auf den Punkt mit den letzten Arbeiten fertig geworden und haben gezaubert“, ergänzte Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos). Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) stellte kurz nach dem offiziellen Startschuss fest: „Die Landesgartenschau ist bereits jetzt ein Gewinn für Brandenburg.“ Am Sonntag schien Platzecks Eröffnungsbotschaft dann auch bei Petrus angekommen zu sein: strahlender Sonnenschein und warme 20 Grad. „Bei diesen Bedingungen kann man nicht nur das Gras wachsen hören, sondern auch den Blumen beim Sprießen zuschauen“, sagte Laga-Geschäftsführer Christian Hernjokl der Nachrichtenagentur dpa.

Nach Laga-Angaben kamen am Eröffnungswochenende rund 7000 Gäste auf das Areal am Unteruckersee. „Damit sind wir hochzufrieden“, so Hernjokl weiter.

Bis kurz vor Beginn hatten bis zu 200 Mitarbeiter das 14 Hektar große Areal in Form gebracht, 460 000 Blumenzwiebeln gesteckt und 45 000 Quadratmeter Rollrasen gelegt. „Dazu sind noch einmal 6500 Wasserpflanzen, 3100 Hecken, 350 Kletterpflanzen sowie 72 Bäume rausgebracht worden“, sagte der Präsident des märkischen Landesgartenbauverbands, Jörg Kirstein. Ein Band aus Beeten verbindet nun die Schau mit dem See.

„Petrus hat uns in diesem Jahr wirklich eine harte Aufgabe gestellt“, meinte Platzeck mit Blick auf Schnee und Frost bis in den April. In den vergangenen Jahren habe sich die „Hauptstadt der Uckermark“ ganz neu definiert und wunderschön herausgeputzt.

„Die Stadt wird auch noch in Jahrzehnten von dieser Schau profitieren. Deshalb mein klares Statement: Brandenburg braucht viele, viele weitere solche Schauen“, betone Bürgermeister Sommer in Richtung Landesvater Platzeck. Brandenburg will nach der Prenzlauer Laga sechs Jahre lang pausieren. Argument der Landesregierung: Es drohe zu große Konkurrenz von der Bundesgartenschau 2015 im Havelland und 2017 von der Internationalen Gartenschau in Berlin. Erst 2019 soll es eine neue Laga-Auflage in Brandenburg geben.

Vom großen Politiker- und Medienauflauf bei der Laga-Eröffnung wollten auch Demonstranten profitieren. Am Morgen protestierten knapp 40 Windkraftgegner an der Laga-Zufahrt. Im Land gebe es schon jetzt viel zu viele Anlagen, die die Landschaft verschandelten, sagte eine Sprecherin. Am Nachmittag machten knapp 50 Menschen auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam. Seit Jahren müssten diese wie Gefangene in ihren Heimen leben und dürften die Uckermark oder Berlin nicht verlassen, teilte ein Sprecher von „The Voice of Refugees Forum“ mit.

Bis zum 6. Oktober wollen die Laga-Organisatoren rund 300 000 Besucher an den Unteruckersee locken. Die Schau steht unter dem Motto: „Die Hochzeit von Stadt und See - Die grüne Wonne“.

Georg-Stefan Russew

Georg-Stefan Russew

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })