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Brandenburg: 20 Meter hohe Flammen loderten aus Lagerhalle

Bei Großfeuer in Berlin-Siemensstadt waren 130 Feuerwehrleute im Einsatz / Flugzeuge nach Tegel mussten durch Rauchsäulen fliegen

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Berlin – Die Rauchwolke stand meterhoch über der Stadt, der Qualmgeruch zog bis ins brandenburgische Kremmen: Es war ein Großeinsatz, den die Feuerwehr am Donnerstag im Spandauer Ortsteil Siemensstadt zu bewältigen hatte. Dort brannte eine 24 000 Quadratmeter große Lagerhalle vollständig nieder und stürzte ein. Die Ursache des Feuers ist noch unklar; eine Brandstiftung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Verletzt wurde niemand. Eine enorme Hitzeentwicklung und Wassermangel vor Ort hatten die Arbeit der Feuerwehrleute zwischenzeitlich erschwert. Der Flugverkehr des nahe liegenden Airports Tegel war zwar nicht beeinträchtigt, allerdings mussten die Maschinen durch die rußschwarze Qualmwolke fliegen.

Gegen vier Uhr früh war das Großaufgebot der Berliner Feuerwehr mit rund 130 Mann zu dem Feuer auf dem Industriegelände angerückt. Der Besitzer der Halle, Exporthändler Ahmed Talal Berjaoui, war zu keiner Stellungnahme bereit. In der Halle verbrannten Berjaouis Gebrauchtwagen. Auch Autoteile, Teppiche und Lebensmittelkonserven von verschiedenen Firmen wurden dort gelagert. Bereits am frühen Morgen standen die größtenteils arabischstämmigen Händler vor dem abgesperrten Gelände und versuchten verzweifelt zu erfahren, wie umfangreich der Schaden für sie ist. Doch die Feuerwehr war damit beschäftigt, den Brand unter Kontrolle zu bringen: Bis zum Mittag hatten die Einsatzkräfte die Flammen von den Dächern umliegender Gebäude aus und mit Hilfe eines Flugfeld-Löschfahrzeugs des Airport Tegel gelöscht. Danach gelang es den Feuerwehrleuten, in die Ruine vorzudringen, wo sie versuchten, den Brand in der Mitte der Halle mit Löschwasser und Schaummittelkonzentrat zu bekämpfen.

Erschwert wurden die Arbeiten durch die Tatsache, dass die zerstörte Halle nach wie vor an den Stromkreislauf angeschlossen war, wie ein Sprecher sagte. Mit Rücksicht auf die benachbarten Firmen, die ebenfalls dadurch versorgt wurden, wollte man den Generator nicht vom Netz nehmen. „Ein langer Stromausfall könnte für die umstehenden Unternehmen einen Millionenschaden verursachen“, hieß es.

Augenzeugen hatten von bis zu 20 Meter hohen Flammen berichtet, die aus der brennenden Lagerhalle schlugen. Die Feuerwehr war mit ihren Messgeräte-Wagen im Einsatz, um die Schadstoffkonzentration zu überprüfen. „Bisherige Messungen haben keine gesundheitsgefährdende Konzentration ergeben“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Geholfen hat offenbar der Wind, durch den sich die Gase schnell verflüchtigt haben. Obwohl die riesige Rauchwolke in der Einflugschneise des Flughafens Tegel lag, mussten keine Flugrouten verändert werden. Die Maschinen flogen einfach mit eingeschaltetem Licht durch die sekundenlange Dunkelheit.

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