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Brandenburg: 26 000 Unterschriften gegen Zahnarztgebühr

Kassenärztliche Vereinigung: Präventionserfolge gefährdet

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Kassenärztliche Vereinigung: Präventionserfolge gefährdet Potsdam (dpa/PNN). Gegen eine Quartalsgebühr für den Zahnarztbesuch haben fast 26 000 brandenburgische Patienten und Mediziner mit ihrer Unterschrift protestiert. Bei der Aktion „Weg mit der Praxisgebühr“ seien innerhalb von nur drei Wochen 25 989 Unterschriften zusammengekommen, teilte die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) des Landes am Dienstag in Potsdam mit. In seltener Einmütigkeit hätten sich Patienten und Zahnmediziner gegen die von der Bundesregierung und der Opposition vereinbarte Zahlung gewandt, die ab Anfang 2004 einmal im Quartal in Höhe von zehn Euro entrichtet werden soll. Die Patienten fühlten sich dadurch für regelmäßigen Zahnarztbesuch bestraft, betonte der KZV-Vorstandsvorsitzende Gerhard Bundschuh. „Die Regel ,Zwei Mal im Jahr zum Zahnarzt für den Erhalt gesunder Zähne’ wird von der Gesundheitspolitik derzeit ausgehebelt.“ Mit der von den Patienten zu leistenden Zahlung sähen die Zahnärzte ihre hervorragenden Präventionserfolge der vergangenen Jahr gefährdet: Während 1997 im Gebiss eines zwölfjährigen Brandenburgers durchschnittlich 2,04 Zähne fehlten oder von Karies befallen waren, sind es gegenwärtig nur noch 1,4. Angst vor finanzieller Überforderung Anlässlich der Übergabe der Unterschriften an Brandenburgs Gesundheits- und Sozialminister Günter Baaske (SPD) äußerte KZV-Hauptgeschäftsführer Rainer Linke die Befürchtung, viele Patienten könnten künftig aus Angst vor finanzieller Überforderung auf langfristige Behandlungsmaßnahmen verzichten. „Das führt zu einer massiven Gefährdung der Zahngesundheit breiter Bevölkerungskreise besonders in den von hoher Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Problemen betroffenen neuen Bundesländern.“

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