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Brandenburg: 508 Autos durch Feuer beschädigt Bilanz zum Spätsommer

Streit um FDP-Plakat

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Berlin - Erneut sind Autos in Berlin angesteckt worden – in der Nacht zu Mittwoch gingen drei Wagen in Flammen auf; in den Nächten zuvor waren es jeweils mehr als zehn Fahrzeuge gewesen. Am frühen Mittwoch brannten in Tiergarten ein BMW, gegen drei Uhr ein Lieferwagen in Lichtenberg und um vier Uhr ein BMW in Mitte.

Während in Berlin auf der Suche nach Autobrandstiftern inzwischen jede Nacht ein zusätzlicher zweiter Hubschrauber der Bundespolizei über der Stadt kreist und die Berliner Ermittler von Bundespolizisten unterstützt werden, haben die Hamburger Behörden mit sogenannten Gefährdeansprachen begonnen: Beamte besuchen unangekündigt junge Männer, die als Brandstifter oder Kleinkriminelle aufgefallen sind. In Hamburg wurden in diesem Jahr 190 Autobrandstiftungen registriert, 300 Fahrzeuge wurden beschädigt, 15 Fälle hat die Polizei aufgeklärt.

In Berlin wurden in diesem Jahr 155 Autos aus mutmaßlich politischen Motiven angezündet, 93 Wagen fingen dabei zusätzlich Feuer. Hinzukommen der Polizei zufolge 209 aus unpolitischen Motiven in Brand gesetzte Autos, wobei weitere 51 Fahrzeuge Schaden nahmen. Insgesamt wurden also 508 Wagen beschädigt. In Berlin werden derzeit aber keine Gefährdeansprachen durchgeführt. „Aus dem einfachen Grund, dass wir keine konkreten Adressaten haben“, sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf. „Wir verfolgen zur Zeit einen anderen Ansatz, beispielsweise durch Observation und andere Dinge, über die wir aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben.“ Man schaue aber, ob die Hamburger Kollegen Erfolg haben. In Berlin sind 150 eigene Beamte und etwa 100 Bundespolizisten auf Brandstreife. Die Zahl der Kräfte soll auf bis zu 400 steigen.

In den vergangenen Tagen hatte es eine Debatte um CDU und FDP gegeben, die mit brennenden Autos um Stimmen werben. Nun ist bekannt geworden, dass die FDP ein acht Jahre altes Foto nutzt, das bei Ausschreitungen am 1. Mai entstand. Ein FDP-Sprecher sagte, das Foto habe Symbolcharakter: „Brennende Autos sind nicht erst seit diesem Jahr ein Problem.“

Im Internet ist unterdessen ein weiteres Bekennerschreiben zu dem Anschlag vom Mai auf eine Kabelbrücke am Ostkreuz aufgetaucht. Durch den Brand wurden der Zugverkehr sowie Handynetze lahmgelegt. Das Schreiben zeige, dass die Täter ihren Anschlag „politisch nicht vermitteln konnten“, hieß es in Sicherheitskreisen. tabu/hah/fan

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