Brandenburg: 60 Jahre CDU
Schönbohm erinnert an historische Verdienste
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Schönbohm erinnert an historische Verdienste Kleinmachnow - 60 Jahre nach Gründung der CDU hat Brandenburgs Landesvorsitzender Jörg Schönbohm an die historischen Verdienste seiner Partei erinnert. Gleichzeitig übte er bei einer Festveranstaltung in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) scharfe Kritik an der PDS. Viele Christdemokraten hätten ihre Überzeugung nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR mit dem Leben bezahlt, sagte Schönbohm nach einem vorab verbreiteten Redemanuskript. Dennoch habe sich die märkische CDU nicht in ihrem Freiheitswillen beirren lassen. Am 23. Juni 1945 hatten rund 30 Frauen und Männer in Kleinmachnow die erste CDU-Ortsgruppe Brandenburgs gegründet. Zu ihnen zählten Erika und Wilhelm Wolf, Ernst Lemmer oder auch Peter Bloch. Auch wenn unmittelbar nach dem Krieg alle ums nackte Überleben gekämpft hätten, habe es einen Neuanfang für die Demokratie gegeben, stellte Schönbohm fest. Wenige Tage nach dem 3. Landesparteitag 1948, auf dem Wolf der SED Totalitätsstreben vorgeworfen sowie die Einhaltung der Grundrechte gefordert hatte, kam dieser bei einem Autounfall ums Leben – laut Schönbohm kein Zufall. Eine freie politische Entfaltung der CDU sei in der Folgezeit unmöglich und von den Sowjets nie gewollt gewesen. Dabei stieg die Zahl ihrer Mitglieder den Angaben zufolge binnen eines Jahres von 4900 im Dezember 1945 auf 24 424. „Die CDU war die konsequenteste antikommunistische Kraft in Brandenburg“, bemerkte Schönbohm. 1950 hätten der sowjetische Geheimdienst und die Stasi fast die gesamte CDU-Führungsmannschaft liquidiert, erinnerte Schönbohm. Am 1. August 1952 löste die DDR-Regierung dann alle CDU-Landesverbände auf. Vor diesem Hintergrund sei es ein „Treppenwitz der Geschichte“, wenn sich die SED-Nachfolgepartei PDS heute zu einem „Gralshüter“ der Demokratie mache, meinte der CDU-Chef. Sie bekenne sich bis heute in ihrer Programmatik nicht zum Grundgesetz. dpa
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