Brandenburg: 611 Blüten und gefälschte Münzen
LKA: Falschgeld-Kriminalität in Brandenburg 2006 deutlich rückläufig
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Eberswalde - Die Falschgeld-Kriminalität in Brandenburg ist nach Auskunft des Landeskriminalamtes (LKA) deutlich zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2006 seien 611 Blüten und gefälschte Münzen aus dem Verkehr gezogen worden, ein Jahr zuvor seien es noch 1014 gewesen, sagte LKA-Sprecherin Bärbel Cotte-Weiß. Sie gehe davon aus, dass sich dieser Trend auch in den Gesamtzahlen für 2006 widerspiegeln werde. Diese lägen aber erst in einigen Monaten vor. Als Grund für den Rückgang nannte Cotte-Weiß verstärkte Maßnahmen der Polizei in Polen, Litauen oder Bulgarien.
„Dort wurde konsequenter gegen mutmaßliche Fälscher vorgegangen, was sich auch auf Brandenburg auswirkt.“ Besonders beliebtes Fälschungsobjekt waren im ersten Halbjahr 2006 die 50- und 100-Euro- Banknoten. „Es wurden aber auch falsche 200er festgestellt in wahnsinnig guter Qualität“, sagte Cotte-Weiß. Bei Münzen tauchten besonders häufig gefälschte 2 Euro-Geldstücke auf. „Verbraucher sollten bei diesen Münzen besonders auf eine klare Randprägung achten“, riet die LKA-Sprecherin. Auch sei die Prägung bei Falsifikaten oft verwischt. Im gesamten Jahr 2005 wurden nach LKA-Angaben landesweit rund 2300 gefälschte Banknoten und Münzen registriert, davon waren 1260 falsche 50-Euro-Noten. Die meisten Blüten fielen in den Filialen der Deutschen Bundesbank in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus auf, sagte Cotte-Weiß. „Verbraucher müssen keine Angst haben, an Geldautomaten Falschgeld zu bekommen, denn diese werden mit zuvor automatisch kontrollierten Scheinen bestückt.“ Die Polizei empfiehlt den Bürgern, insbesondere beim Erhalt größerer Scheine diese gründlich zu überprüfen. „Hologramm, Sicherheitsfaden, Wasserzeichen, Perlglanzstreifen bei 5- bis 20- Euro-Scheinen beziehungsweise Farbtonwechsel bei der Wertzahl bei 50 bis 500 Euro-Scheinen können meist nicht alle gleichermaßen nachgemacht werden.“ Außerdem könne der „richtige“ Euro-Schein erfühlt werden. „Europapier besteht aus kurzfaseriger Baumwolle, ist griffig, steif und hat einen hellen, knisternden Klang.“ Im wohl spektakulärsten Fall von Geldfälschung in Brandenburg operierte eine Bande in Caputh (Potsdam-Mittelmark) und Berlin. Sie flog 2004 auf. Die Ermittler hoben in Caputh die bundesweit erste professionell ausgestattete Fälscherwerkstatt seit der Euro-Bargeldeinführung aus. Im September vergangenen Jahres wurden zwei weitere Mitglieder der Bande vom Potsdamer Landgericht verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. dpa
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