Brandenburg: Ab 1. November: Hooligans unter Beobachtung
Berlin - Hooligans stehen ab 1. November unter noch intensiverer Beobachtung der Polizei als bisher.
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Berlin - Hooligans stehen ab 1. November unter noch intensiverer Beobachtung der Polizei als bisher. Sieben Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft formiert sich an diesem Tag im Landeskriminalamt Berlin eine neue Spezialeinheit, die Soko „Aufklärung Fußball-WM“. Dies kündigte Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch gestern an. 85 Ermittler sollen lange vor der WM die Szene genau beobachten. Die gut 20 Polizisten der bestehenden „Ermittlungsgruppe Hooligan“ werden in die neue Soko integriert. Die meisten der neuen Beamten kommen vom LKA 63 (Aufklärung und Observation). Ihre Gesichter sind – im Gegensatz zu denen der „EG Hooligan“ – in den Berliner Stadien noch unbekannt. Eingebunden in die neue Soko sind aber ebenso Experten, die sich mit der so genannten Türsteher-Kriminalität beschäftigen, die enge Kontakte zur (Ost-Berliner) Hooligan-Szene unterhält. Die „Rädelsführer sollen noch besser identifiziert werden können“, sagte Glietsch gestern. Bundesweit gibt es 3000 Fans der hartem Kategorie „C“ (gewaltsuchend) und 6500 der Kategorie „B“ (gewaltgeneigt). Die Polizei glaubt, dass diese Problemfans in die Hauptstadt Berlin kommen könnten, außerdem eine noch überhaupt nicht einzuschätzende Zahl aus den teilnehmenden Nationen. Da die in Berlin spielenden Mannschaften noch nicht feststehen, müsse für genauere Analysen der Tag der Auslosung, der 9. Dezember abgewartet werden, hieß es. Denn es gibt so genannte Hochrisikospiele, wie zum Beispiel Polen oder Griechenland gegen die Türkei oder auch Holland gegen England. Aus allen Ländern kommen zwar szenekundige Polizeibeamte nach Deutschland, doch einige Länder aus dem Osten Europas haben nicht die personelle Stärke und Erfahrung wie zum Beispiel die holländische oder englische Polizei. Die Soko Aufklärung hätte alleine mit den 1200 bekannten Berliner Fußball-Gewalttätern der Kategorien B und C genug zu tun. Glietsch kündigte an, es werde das gesamte rechtlich mögliche Instrumentarium eingesetzt, von Meldeauflagen, Platzverweisen, Aufenthaltsverboten bis hin zu vorbeugendem Gewahrsam. Jörn Hasselmann
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