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Ramsauer zieht Konsequenzen aus Bahnchaos: Ab 2017 alle 30 Minuten ein ICE Berlin-Hamburg
Als Konsequenz aus dem Personalchaos der Deutschen Bahn in Mainz will der Bund wieder mehr in das Netz investieren. Probleme könnte die Aufstockung bei der ICE-Verbindung Berlin-Hamburg für die Pendler-Züge bringen.
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Berlin - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will als Konsequenz aus dem Personalchaos der Deutschen Bahn in Mainz einen „größeren Teil“ der Dividende des Staatskonzerns wieder in das Netz investieren. „Schließlich werden wir veranlassen, dass die Gewinne der Netz AG als Investitionen wieder ins Netz zurückfließen“, sagte der CSU-Politiker dem „Spiegel“. Er gab aber zu bedenken, dass dies Zeit brauche. Für 2012 zahlte die Deutsche Bahn AG eine Ausschüttung von 525 Millionen Euro an den Bund.
Einen Börsengang der Bahn als Ganzes oder in Teilen schloss Ramsauer „für die gesamte nächste Legislaturperiode“ aus. Er lehnte eine Trennung der Sparten Netz und Betrieb ab. Dafür gebe es in der Bundesregierung keine Befürworter. Kritiker werfen der Bahn vor, dass sie im Schienennetzbereich hohe Gewinne erzielen wolle und deshalb nicht ausreichend investiere. Die Folge seien Engpässe wie am Mainzer Hauptbahnhof. Der Chef des Eisenbahnbundesamts (EBA) will wegen der Probleme im dortigen Stellwerk umfassend alle sicherheitsrelevanten Betriebsbereiche bei der Deutschen Bahn prüfen. Die Aufsichtsbehörde habe vom Bahnvorstand Informationen über die Besetzung von Stellwerken, Personalbemessung und zur Ausbildung von Fachkräften eingefordert, so EBA-Präsident Gerald Hörster im „Handelsblatt“.
Nach Informationen dieser Zeitung will die Bahn den aktuellen Problemen zum Trotz die Zahl der ICE-Fahrten zwischen Berlin und Hamburg, einer der am stärksten nachgefragten ICE-Linien im gesamten Netz, mit einem 30-Minuten-Takt verdoppeln. 2017 soll es so weit sein. Bislang fahren die Züge im Stundentakt. Dadurch würde es auf der ohnehin schon ausgelasteten Trasse zwischen Berlin und dem westlichen Umland noch enger. Dabei müsste die Bahn dort eigentlich mehr Regionalzüge für die Tausenden Pendler einsetzen. Auch eine neue S-Bahnlinie Richtung Falkensee ist seit Jahren im Gespräch – doch dagegen wehrt sich Brandenburg. mit HB/dpa
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