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Brandenburg: Abgefahren: Schrott-Bus sichergestellt

Bremsen, Öl, Karosserie – alles war mangelhaft. Twitter-Aktion der Polizei in Berlin und Brandenburg

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Berlin - Die Berliner Polizei hat am Montag bei einem Routine-Check einen Reisebus mit schweren Mängeln aus dem Verkehr gezogen. Beamte des Verkehrsdienstes hätten deutlich abgefahrene Bremsen, Ölverlust unter anderem in der Lenkhydraulik, lose Radmuttern und eine verrottete Karosserie festgestellt, twitterte die Berliner Polizei, die in dieser Woche gemeinsam mit der Brandenburger Polizei eine Social-Media-Kampagne zur Verkehrssicherheit durchführt.

Bis Freitag wird in der Twitter-Aktion über Verkehrsunfälle und Verletzte sowie besondere Einsätze in der Region informiert. Der sogenannte Hashtag bei Twitter zu den besonderen Einsätzen der Polizei lautet: „#8geben“. In ihren Kurznachrichten berichteten die Beamten unter anderem über eine Geschwindigkeitskontrolle am Morgen auf der Autobahn A115. Dabei wurden 250 Vergehen registriert. Spitzenreiter war ein Autofahrer, der bei erlaubten 100-Stunden-Kilometern mit Tempo 172 unterwegs war. Bei einem Unfall auf der Bundesstraße 96 bei Golßen (Dahme-Spreewald) erfasste ein Auto ein Kind: Es wurde „glücklicherweise nur leicht verletzt“, wie die Polizei twitterte. Später kam es auf der B 101 zu einem Unfall zwischen einem Lastwagen und einem Auto. Zwei Menschen wurden verletzt. Allein am vergangenen Wochenende ereigneten sich im Land knapp 470 Verkehrsunfälle. Zwei Menschen starben und 87 wurden verletzt. 2015 wurden in Brandenburg allein durch Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, 469 Menschen verletzt, 17 Personen kamen ums Leben. Die meisten Unfälle ereigneten sich zwischen 10 und 17 Uhr, warnte die Polizei.

Am Montagabend zog die Polizei ein positives Fazit des ersten Tages. „Unsere Follower-Zahlen steigen. Wir sind jetzt bei 585. Aber wir haben ja auch klein angefangen“, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Brandenburg. Die Polizei hat ihren eigenen Twitterkanal gerade erst gestartet. Unter dem Hashtag „#8geben“ will sie auf Twitter vom 18. bis 24. April 2016 täglich ab 11 Uhr alle Verkehrsunfälle mit verletzten Personen veröffentlichen und so transparent wie möglich zeigen, was alles für die Sicherheit auf Berlins Straßen unternommen wird. Im vergangenen Jahr wurden etwa 138 000 Verkehrsunfälle bei der Berliner Polizei angezeigt und bearbeitet. Alle 30 Minuten verunglückt hier ein Verkehrsteilnehmer.

Die Öffentlichkeit soll durch die siebentägige Twitter-Aktion, die auch in anderen deutschen Städten und Bundesländern stattfindet, für die Problematik sensibilisiert werden. Deshalb begleitet ein Social-Media-Team die Verkehrsunfallkommandos und versucht, mit Fotos von ausgewählten Unfallorten zu mehr Achtsamkeit, Rücksicht und Verantwortungsbewusstsein auf den Straßen zu animieren.

Der in Berlin aus dem Verkehr gezogene Linienbus, der in der Ukraine zugelassen ist, war am Montagmittag kontrolliert worden. Er war Baujahr 2001 und laut einer Polizeisprecherin etwa 1,3 Millionen Kilometer gefahren, was für einen Bus jedoch nicht ungewöhnlich sei. Wegen der gravierenden Mängel wurde er sichergestellt. Die laut Polizei dankbaren Fahrgäste aus der Ukraine sollten ihre Reise am Nachmittag mit einem sicheren Ersatzbus fortsetzen.das (mit dpa)

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