Brandenburg: AfD hält trotz mieser Werte an Kurs fest Gauland sieht keinen Grund für Korrekturen
Potsdam - Ungeachtet schlechter Umfragewerte will die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg ihren Kurs beibehalten. „Wir werden nicht unsere Politik ändern“, sagte der Parteichef und Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
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Potsdam - Ungeachtet schlechter Umfragewerte will die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg ihren Kurs beibehalten. „Wir werden nicht unsere Politik ändern“, sagte der Parteichef und Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden die Fragen, die wir bis jetzt in den Mittelpunkt unserer Aussagen gestellt haben und die Parteien bis jetzt nicht aufgegriffen haben, weiter aufgreifen.“ Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der „Märkischen Allgemeinen“ (MAZ) hat die Partei rund drei Monate nach der Landtagswahl deutlich an Zustimmung verloren. Wären am Sonntag Wahlen, käme die AfD nur noch auf 8 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl 2014 hatte sie aus dem Stand heraus 12,2 Prozent erreicht und ist seitdem mit zehn Abgeordneten im Landtag vertreten. 62 Prozent der Brandenburger sind allerdings der Meinung, dass sie sich dort nicht lange halten wird.
Gauland, der bei der Frage nach Beliebtheit und Popularität auf dem letzten Platz landete, gab sich gelassen: Er bewerte Umfragen nicht, weil es sich allenfalls um eine Momentaufnahme handele. Der Parteichef widersprach jedoch der Auffassung, die AfD sei am rechtsradikalen Rand angesiedelt. Diese Meinung vertraten laut Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent). „Das ist falsch“, betonte Gauland. Seine Partei müsse zwar prüfen, wie ihre Darstellung nach außen sei. „Aber Medien transportieren diese Vorurteile ja auch und das kommt bei einigen Menschen so an.“
SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz begrüßte die Entwicklung. „Es ist erfreulich, dass die Parolen der AfD bei den Menschen im Land immer weniger verfangen“, sagte Geywitz. Gauland werde für „seinen Rechts-Außen-Kurs“ abgestraft.
Die Grünen sehen sich in ihrer Haltung bestätigt. „Wir wollen dazu beitragen, dass es sich weiter in diese Richtung entwickelt“, sagte der Landesvorsitzende Clemens Rostock. Die Grünen sind in der Wählergunst gestiegen und erreichten 8 Prozent (Landtagswahl 6,2 Prozent). „Ich nehme das als weiteren Beleg für unsere Arbeit“, so Rostock. Die Partei verzeichne zudem weitere Eintritte.
Der deutliche Verlust der AfD zeige die Ernüchterung der Brandenburger über das wahre Gesicht dieser Partei, sagte Linken-Landeschef Christian Görke. „Wir werden weiter die harte inhaltliche Auseinandersetzung mit klarer Kante fortsetzen“, betonte er.
Die Fortsetzung der Koalition von SPD und Linken in Brandenburg hielten 51 Prozent der Befragten für richtig. SPD-Generalsekretärin Geywitz bewertete dies als Zeugnis für eine gute Arbeit. Die CDU widersprach dem: „Rot-Rot polarisiert das Land. Fast jeder zweite Brandenburger hält die Entscheidung der SPD, mit den Linken eine Koalition einzugehen, für falsch“, so Generalsekretärin Anja Heinrich. Marion van der Kraats
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