Potsdam-Bornim: Agrarinstitut testet Hanf-Verarbeitung
Das Leibniz-Institut für Agrartechnik in Potsdam-Bornim hat eine Pilotanlage zur Verarbeitung von Hanf in Betrieb genommen.
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Potsdam - Den Startknopf drückte Agrarminister Dietmar Woidke (SPD). Er betonte, erst im vergangenen Jahr habe das Institut eine Pilotanlage zur Herstellung von Milchsäure aus Biomasse eröffnet. Die Projekte seien das Ergebnis der hohen Forschungsleistung und Innovationskraft des Institutes. Das Leibniz-Institut (ATB) sei eine der führenden agrartechnischen Forschungseinrichtungen Europas.
Die Anlage zur Verarbeitung von Naturfasern hat das ATB gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden entwickelt und patentieren lassen. Ziel ist die Entwicklung einer energieeffizienten und kostensparenden Produktionsalternative für die bislang vergleichsweise teure Verarbeitung von natürlichen Faserprodukten.
Umweltfreundlicher Dämmstoff
In der Anlage wird Hanf vom Halm gehäckselt, konserviert und zu verschiedenen Werkstoffen und Endprodukten weiter verarbeitet. Unter anderem werden Dämmmaterialien hergestellt. Dabei wird die gesamte Pflanzenmasse verwendet, so dass keinerlei umweltbelastenden Abfallprodukte entstehen. Positive Wirkungen auf die Umwelt resultieren den Angaben zufolge auch daraus, dass bei der Herstellung von Naturfaser-Dämmstoffen 20 mal weniger Energie gebraucht wird als bei der Produktion von etablierten Materialien.
Für den Landwirt ergeben sich mit dem Anbau und der Verarbeitung von Hanf zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Mit Hilfe der Pilotanlage wird das Verfahren weiter entwickelt und für die Praxis erprobt. Angestrebt werden unter anderem geringerer Ressourcenverbrauch sowie eine Halbierung der Investitions- und Verfahrenskosten. Die Pilotanlage wurde mit einer Million Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie je 172.000 Euro von Bund und Land gefördert. (tso/ddp)
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