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Brandenburg: Ahoi mit Oho

Zwei neue BVG-Elektrofähren sind im Dienst

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Berlin - In Berlin-Köpenick pilgern die Leute seit Neujahr scharenweise zu den Fähranlegern der BVG, um die blitzblank neuen Schiffe zu bestaunen.

Wo Ende Dezember zum letzten Mal die rund 40 Jahre alten Rostlauben aus DDR-Produktion über Dahme und Spree gedieselt waren und mit stahlhartem Klonk am Magnetsteg angedockt hatten, hatte über Nacht das 21. Jahrhundert begonnen: Fast lautlos gleiten die als Katamarane konstruierten Schiffe übers Wasser; außer einem Plätschern am Bug und an den Schrauben ist nichts zu hören. Und von Letzteren gibt’s gleich mehrere in verschiedenen Ausrichtungen, sodass das Schiff leichter an den Steg manövriert werden kann. Dort warten die Spaziergänger mit ihren Ehefrauen und gezückten Kameras. Der Kapitän – ebenfalls ein neuer – tritt jedes Mal feierlich vor die Tür seines Steuerhauses, um die Passagiere freundlichst zu begrüßen und mit allen guten Wünschen zu versehen. Die charmieren ebenso herzlich zurück, wohl wissend, dass hier der Grundstein für eine mehrjährige Beziehung gelegt wird. Denn anders als in sonstigen Verkehrsmitteln gehört auf der Fähre der Schnack mit dem Käpt’n zur Folklore.

Drinnen gibt’s dann viele Ahs und Ohs, weil die Eingänge so breit und das ganze Schiff – über einen Meter breiter und vier Meter länger – viel geräumiger ist und im gut geheizten Salon mit den Panoramafenstern ein Hauch von großer Fahrt aufkommt. Dabei dauert diese sowohl auf der F 11 (Baumschulenstraße – Wilhelmstrand, über die Spree) als auch auf der F 12 (Müggelbergallee – Wassersportallee, über die Dahme) nur jeweils drei Minuten – wobei es am Premierentag bedächtig zuging und länger dauerte.

An sonnigen Tagen soll der Solarstrom vom Dach reichen; ansonsten werden die Elektrofähren über Nacht aufgeladen. Gebaut wurden sie in Stralsund, woher auch der neue Betreiber im Auftrag der BVG stammt. Deren Sprecherin Petra Reetz sagt, dass die Aufschrift „Vitte“ am Heck der Fähren nur den Heimathafen meine. Später sollen beide berlinisch benannt werden. Und Gesellschaft bekommen: In drei Wochen wird auch der Ersatz für die große Wannseefähre „Lichterfelde“ erwartet; zu Ostern folgen dann die Saisonfähren. Stefan Jacobs

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