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BER: Air Berlin klagt gegen Flughafengesellschaft

Die erste Airline klagt gegen die Flughafengesellschaft des BER: Die Fluggesellschaft Air Berlin will einen Schadensersatz wegen der geplatzten Eröffnung des Flughafens vor Gericht erstreiten. Die Antwort von Flughafenchef Schwarz kam prompt.

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Berlin - Die Fluggesellschaft Air Berlin klagt nach der geplatzten Eröffnung des Hauptstadt-Airports gegen die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. „Wir haben entschieden, unseren Anspruch auf Schadensersatz auf dem Rechtsweg geltend zu machen“, erklärte Airline-Chef Hartmut Mehdorn am Dienstag. Intensive Gespräche mit dem Flughafen hätten zuvor zu keiner für beide Seiten akzeptablen Lösung geführt.

Die Fluggesellschaft habe daher eine Feststellungsklage beim zuständigen Landgericht Potsdam eingereicht.

Damit solle der Anspruch auf Schadenersatz gerichtlich festgestellt werden. Der zugesicherte Eröffnungstermin am 3. Juni war nicht eingehalten und inzwischen mehrfach verschoben worden. Jetzt ist der 27. Oktober 2013 geplant.

Daraus seien erhebliche Schäden entstanden, die im Einzelnen noch nicht beziffert werden könnten, erklärte Mehdorn. Bereits heute gehe es um geschätzte Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe. Der Gesamtschaden hänge unter anderem vom Winterbetrieb auf dem alten Flughafen Tegel ab.

Die Flughafengesellschaft will der Fluggesellschaft keinen Schadenersatz zahlen. Es bestehe kein Anspruch, „da wir mit der Airline vertraglich keinen fixen Eröffnungstermin für den Flughafen Berlin Brandenburg vereinbart hatten“, teilte Flughafenchef Rainer Schwarz am Dienstag mit.

Zahlen könne die Flughafengesellschaft nur, „wenn dies rechtlich zwingend geboten ist“. Air Berlin hatte zuvor angekündigt, den Anspruch auf Schadenersatz vor Gericht geltend zu machen. Die Flughafengesellschaft betonte: „Wir setzen weiter darauf, mit Air Berlin in konstruktiven Gesprächen zu vernünftigen Lösungen zu kommen.“ Die Gespräche der vergangenen Monate hätten aber gezeigt, „dass wir in der Schadenersatz-Frage weit auseinanderliegen“. Man wissen um die Unannehmlichkeiten der Verschiebung des Eröffnungstermins. „Daher setzen wir seitdem alles daran, den weiteren Flugbetrieb in Tegel so reibungslos wie möglich zu gestalten.“

Auch die Deutsche Bahn hat die verspätete Eröffnung bis Ende Oktober etwa 34 Millionen Euro gekostet. Jeden Monat kämen zwei Millionen Euro hinzu, sagte ein Bahnsprecher am Dienstag auf Anfrage in Berlin. Über mögliche juristische Schritte gegen die Flughafengesellschaft habe das Unternehmen noch nicht entschieden.
Die Fluggesellschaft Air Berlin hatte zuvor angekündigt, ihren Anspruch auf Schadenersatz vor Gericht geltend zu machen. Die Bahn hatte eine Strecke zum unterirdischen Bahnhof des neuen Flughafens gebaut, der mit zwei Jahren Verspätung erst im Oktober 2013 öffnen soll. „Wir wollen nicht auf den Kosten sitzenbleiben“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube vor wenigen Tagen. (dpa)

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