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Brandenburg: Allein gelassen an den Gleisen

Seit auf den Berliner S-Bahnhöfen das Personal gekürzt wurde, gibt es Probleme bei der Kunden-Information

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Berlin - Es klang nach einer guten Nachricht: „S-Bahn-Kunden sind zukünftig noch besser informiert“, war eine Mitteilung des Unternehmens vom November überschrieben. Tatsächlich scheinen die Kunden eher die Dummen zu sein – weil die S-Bahn beim Wegsparen des Personals deutlich schneller ist als bei der angekündigten Informations-Offensive: So ist einerseits schon auf 60 Prozent der Berliner Bahnhöfe das Aufsichtspersonal verschwunden, aber andererseits noch kein einziges der mobilen Service-Teams am Start. Selbst an großen Bahnhöfen, die noch nicht mit Info-Säulen samt Wechselsprechanlagen und automatischen Anzeigen ausgestattet sind, müssen die Fahrer ihre Züge selbst abfertigen. In Schöneweide etwa steht auf beiden Seiten des stadteinwärtigen Bahnsteigs die nächste Station, also „Baumschulenweg“ angeschrieben. Dass die Züge danach in völlig verschiedene Richtungen abbiegen, erfährt nur, wer im richtigen Moment auf die Anzeige an der Zugfront achtet oder – bei den in Schöneweide bereitgestellten Zügen der S8 und S85 – vor dem Einsteigen erst zum ersten Wagen läuft und hofft, dass der Fahrer die Anzeige schon eingeschaltet hat. „Durch den möglichst raschen und teilweise unkontrollierten Personalabbau wird der ordnungsgemäße Betriebsablauf gefährdet“, sagt Volker Hoffmann, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. „Da von Service-Verbesserungen zu sprechen, scheint uns nicht glaubhaft.“ S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz stellt klar, dass der Start der mobilen Teams – insgesamt 120 Mann bis zum Jahr 2010 – nicht direkt an den Abzug der Aufsichten gekoppelt sei. Das Unternehmen müsse derart sparen, „damit wir wettbewerbsfähig bleiben“. Über die zweistelligen Millionengewinne, die die vom Land Berlin subventionierte S-Bahn an den Bahnkonzern abführt, sagt Priegnitz: „Jedes Unternehmen muss Rendite erwirtschaften.“ Schließlich werde bis 2010 kein Mitarbeiter entlassen; „nur den Wunsch-Arbeitsplatz gibt es nicht mehr“. Mehr als ein Dutzend Berliner arbeiten neuerdings in Bayern. Stefan Jacobs

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