Brandenburg: AOK fördert Zahnarzt-Tourismus nach Polen
Teltow - Brandenburger AOK-Versicherte können sich ihre dritten Zähne ab sofort ohne bürokratischen Aufwand in Polen anfertigen lassen. Die märkische AOK habe dazu eine Vereinbarung mit der Firma Medpolska geschlossen, der Tochter eines führenden deutschen Dienstleistungsunternehmens, sagte ein Sprecher gestern.
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Teltow - Brandenburger AOK-Versicherte können sich ihre dritten Zähne ab sofort ohne bürokratischen Aufwand in Polen anfertigen lassen. Die märkische AOK habe dazu eine Vereinbarung mit der Firma Medpolska geschlossen, der Tochter eines führenden deutschen Dienstleistungsunternehmens, sagte ein Sprecher gestern. Medpolska arbeite mit qualifizierten polnischen Zahnärzten und einem Vertragslabor im Grenzraum zusammen. Auch eine weitergehende Versorgung sei deutlich preiswerter als in Deutschland, so die AOK. Alle Vertragszahnärzte von Medpolska sprächen Deutsch und arbeiteten auf der Grundlage hiesiger gesetzlicher Bestimmungen. Die Vereinbarung mit Medpolska mache das Genehmigungs- und Erstattungsverfahren deutlich einfacher, so die AOK. Bisher mussten Versicherte die Kosten für Zahnersatz aus dem Ausland vorstrecken und sich den Kassenanteil anschließend erstatten lassen. Jetzt erstelle der Medpolska-Vertragszahnarzt einen Heil- und Kostenplan, der an die AOK geht, die ihn zurück an den Versicherten schickt, der keine Vorleistung mehr zahlen müsse. Allerdings sollten sich Patienten darüber im Klaren sein, dass sie mindestens zwei Mal nach Polen fahren müssen. Seit der Gesundheitsreform 2004 müssen die Kassen die Kosten für bestimmte Leistungen und Behandlungen ihrer Versicherten in den EU-Mitgliedsstaaten übernehmen. Natürlich führe das neue Angebot zu einem stärkeren Wettbewerb mit einheimischen Dentallabors, sagte der Sprecher. Den könne und wolle die Kasse aber nicht verhindern.ddp
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