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Mordkommission in Frankfurt (Oder): Auch nach Zeugenaufruf keine Hinweise im Fall des toten Babys
Wieder ist in Brandenburg ein totes Baby entdeckt worden. Eingewickelt in eine dünne Plastiktüte, in die man sonst Spargel packt. Von der Mutter gibt es auch drei Tage nach dem Fund des Mädchens in der Uckermark keine Spur.
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Gartz/Frankfurt (Oder) - Drei Tage nach dem Fund einer Babyleiche in einer Plastiktüte in der Uckermark gibt es noch keine Hinweise auf die Mutter. Daran habe auch ein Zeugenaufruf vom Mittwoch nichts geändert, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Frankfurt (Oder). Am Mittwoch mussten Beamte der Mordkommission, die in dem 130-Seelen-Ort Friedrichsthal weiter nach Spuren suchen, ihre Arbeit wegen einer planmäßigen Bombenentschärfung kurzzeitig unterbrechen. Am Freitag soll dort nach Polizeiangaben erneut eine 100-Kilo-Bombe entschärft oder gesprengt werden. Der Fundort der Leiche liegt im Sperrkreis.
Das kleine Mädchen war am Montag bei Mäharbeiten in dem Ortsteil von Gartz auf einer Wiese in einer schwarzen Plastiktüte entdeckt worden. Solche Tüten würden in der Region oft für Spargeleinkäufe benutzt, heißt es auf der Internetseite der Amtsverwaltung. Mit dem Zeugenaufruf erhofft sich die Polizei Hinweise auf die Mutter des Kindes. Gesucht wird nach schwangeren Frauen, die ihren Entbindungstermin gehabt haben müssten und deren Kind verschwunden ist. Die Polizei will auch noch übers Fernsehen nach Zeugen suchen.
Laut Staatsanwaltschaft ergab eine Obduktion, dass das Kind nach der Geburt lebensfähig war. Das Mädchen sei keines natürlichen Todes gestorben, sagte Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper. Zur Todesursache wollte sie sich nicht äußern, da dies Täterwissen sein könne. Bislang war nur bekanntgeworden, dass das Baby nicht ertrank.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Kind bereits mehrere Tage tot war, als es gefunden wurde. Als frühester Zeitpunkt wird der Dienstag vergangener Woche genannt (13. Mai). Ob es die ganze Zeit über auf der Wiese lag ist unbekannt. Die Polizei hat bei der Suche auch Hunde eingesetzt. (dpa)
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