Brandenburg: Auf Staatskosten nach Spanien
Arbeitsministerium finanziert arbeitslosen Jugendlichen ein Auslandspraktikum
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Potsdam/Eberswalde - Koffer packen und los. Jugendlichen ohne Job oder jenen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, steht jetzt in Brandenburg eine besonderes Projekt offen. Mit Unterstützung des Arbeitsministeriums haben sie die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, das bis zu sechs Monate dauern kann.
Ins Ausland auf Staatskosten sozusagen. Das Gute daran: Wer sich dafür interessiert, wird von den Koordinatoren des Projektes an die Hand genommen, muss sich also kaum um etwas kümmern. „Wir sind im Moment dabei, genügend junge Leute zu finden“, sagt Jürgen Bach, Leiter des Projektes „Einstiegsteilzeit für Jugendliche in Brandenburg“. Die Koordinierungsstelle, deren Hauptgeschäftsstelle in Eberswalde (Barnim) ansässig ist, stellt den Kontakt zu den Unternehmen in Brandenburg her, die sich ebenfalls für das Konzept begeistern können. Den Praktikums-Betrieb in einem der EU-Staaten spürt die Projektleitung ebenfalls auf. „Auch bei den behördlichen Formalitäten helfen wir den Jugendlichen und den Unternehmen.“ Eine Beschränkung auf bestimmte Berufsgruppen gebe es nicht. „Ob Schweißer, Tischler oder Notargehilfin – „Jeder kann mitmachen“, sagt der Projektleiter.
Interessant sei das Projekt vor allem für Unternehmen, die sich junges, qualifiziertes Fachpersonal wünschen, erklärt Jürgen Bach, der gerade mit einem Hotelier in Alt Ruppin verhandelt. Dessen „frische“ Arbeitskräfte könnten eine Einarbeitungszeit hinter sich bringen, dann in renommierten Hotels der Schweiz oder Spanien Erfahrungen sammeln und schließlich wieder als qualifizierte Mitarbeiter einsteigen.
Im Zuschuss des Landes, der ursprünglich aus dem Europäischen Sozialfonds stammt, soll außerdem ein Kurs enthalten sein, der erste Sprachkenntnisse und typische Gepflogenheiten des jeweiligen Gastgeberlandes vermittelt.
Auch die Europäische Union hält unter der Dachmarke „Leonardo“ interessante Auslandspraktika für junge Leute bereit. Unter dem Namen „Sesam“ beispielsweise können Jugendliche für 32 Wochen im europäischen Ausland Erfahrungen in artverwandten Berufen sammeln und die Sprache lernen. Vermittler sind die Handwerkskammern.
Andreas Wilhelm
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