Brandenburg: Aufregung in der Lausitz wegen Pückler Vorwürfe von Vattenfall zurück gewiesen
Cottbus/Senftenberg - Die Ankündigung von Hermann Graf von Pückler, den Namen seines berühmten Vorfahren der Internationalen Bauausstellung (IBA) zu entziehen, hat in der Lausitz große Aufregung ausgelöst. Der Nachfahre des großen Landschaftskünstlers, Hermann Fürst von Pückler, hatte gestern in der PNN erklärt, angesichts der „katastrophalen Rekultivierung“ und der geplanten neuen Tagebaue überlege die Familie, ob sie nicht gegen die Verwendung des Namens Fürst Pückler vorgehen sollten.
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Cottbus/Senftenberg - Die Ankündigung von Hermann Graf von Pückler, den Namen seines berühmten Vorfahren der Internationalen Bauausstellung (IBA) zu entziehen, hat in der Lausitz große Aufregung ausgelöst. Der Nachfahre des großen Landschaftskünstlers, Hermann Fürst von Pückler, hatte gestern in der PNN erklärt, angesichts der „katastrophalen Rekultivierung“ und der geplanten neuen Tagebaue überlege die Familie, ob sie nicht gegen die Verwendung des Namens Fürst Pückler vorgehen sollten.
Die IBA Fürst-Pückler-Land reagierte gestern mit einer Presseerklärung. Darin heißt es, man habe Fürst Pückler zum Namenspatron gewählt, nicht nur weil sein Gartenwerk in der Lausitz verwurzelt sei, sondern weil er eine ungewöhnliche und kreative Persönlichkeit war. Die IBA habe keinen Einfluss auf den Braunkohlentagebau und die sicherheitstechnisch sowie hydrologisch notwendige Grundsanierung. Ihr Ziel sei auch nicht die „Garnierung der Rekultivierung“, sie wolle mit ihren Projekten vielmehr wirtschaftliche, gestalterische und ökologische Impulse für den notwendigen Strukturwandel in der Lausitz geben. Der Name Pückler sei dabei Verpflichtung und Messlatte.
Der Energiekonzern Vattenfall und die für die Sanierung der alten Tagebaue verantwortliche Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) wiesen die Vorwürfe Pücklers als „völlig überzogen und unberechtigt“ zurück. „Wir erfahren sogar internationale Anerkennung für unsere Rekultivierung, die von renommierten Wissenschaftlern begleitet wird“, sagte LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber: „Natürlich gibt es auch viele Probleme, die Rekultivierung dauert viele Jahrzehnte.“
Ein gewisses Verständnis für die Äußerungen von Hermann Graf von Pückler äußerte hingegen der Senftenberger Stadtplaner Wolfgang Joswig. „Von einer heilen Landschaft, einem Arkadien, wie es Fürst Pückler erträumte, ist die Lausitz weit entfernt“, sagte er.
Die Landesregierung wollte zu der Androhung des Namensentzugs keine Stellung nehmen. Überrascht zeigte man sich aber von der Behauptung des Grafen, die Landesregierung habe „1993 gesagt, dass es in keiner Weise neue Tagebaue geben wird“. Eine derartige Aussage oder gar ein entsprechender Beschluss sei niemandem in der Landesregierung bekannt, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Mario Faßbender. Sandra Dassler
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