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Brandenburg: Auftragsmord in bewegten Bildern Polizei zeigt Video von Schüssen im Wettlokal

Berlin - Es war ein Auftragsmord wie im Film – am Freitag lieferte die Polizei bei einer Pressekonferenz sogar die Bilder dazu. In einer kurzen Videosequenz aus Überwachungskameras zeigten die Ermittler, wie der mutmaßliche Auftragsmord, bei dem am 10.

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Berlin - Es war ein Auftragsmord wie im Film – am Freitag lieferte die Polizei bei einer Pressekonferenz sogar die Bilder dazu. In einer kurzen Videosequenz aus Überwachungskameras zeigten die Ermittler, wie der mutmaßliche Auftragsmord, bei dem am 10. Januar Tahir Ö. in einem Wettlokal in der Residenzstraße erschossen wurde, ablief. Die Polizei bestätigte offiziell, dass sie davon ausgeht, dass der bekannte Rockerboss Kadir P. (29) des verbotenen Charters Hells Angels „Berlin City“ der Auftraggeber ist. Kadir P. hatte sich am Donnerstag gestellt und sitzt in Haft – ebenso wie fünf mutmaßliche Komplizen.

In der Videosequenz marschieren 13 teils vermummte Männer durch das Wettlokal, vorbei an rauchenden Gästen. Sie gehen gezielt im Hinterraum auf Tahir Ö. zu, der an einem Tisch mit zwei Leuten Karten spielt. Einer der Männer feuert achtmal, sechs Kugeln treffen Ö. tödlich. Der Schütze flüchtet durch die Hintertür, der Rest der Truppe geht vorne raus. Hintergrund ist laut Polizei ein Streit vor der Disko „Traffic“ am Alexanderplatz im Oktober 2013. Der Intensivtäter Tahir Ö., der früher selbst einem Rockerklub angehörte, soll bei der Schlägerei die Türsteher der Hells Angels mit einem Messer verletzt haben.

Früh bekam die Polizei Hinweise, dass danach Rockerboss Kadir P. eine Todesdrohung ausgesprochen habe. Laut LKA-Chef Christian Steiof habe man Ö. jedoch nicht warnen können, da dieser sich ins Ausland abgesetzt hatte. Kadir P. anzusprechen habe die Polizei nicht erwogen, „weil man immer nach der Sinnhaftigkeit fragen muss“, sagte Steiof und ergänzte, dass ein Mann wie Kadir P. sich davon nicht beeindrucken ließe. Zudem wurde bekannt, dass ein Polizist bei der Schlägerei vor der Disko involviert war, allerdings nicht im Dienst, sondern privat. Auch er soll danach bedroht worden sein. Nach Abschluss der Ermittlungen würden auch disziplinarrechtliche Konsequenzen für ihn geprüft. Bis dahin behält er den Status als Polizeibeamter. Tanja Buntrock

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