Brandenburg: Ausländer in Not: Kein Job und arm Berliner Report gestern vorgestellt
Berlin – Vorneweg die Zahlen, die eine deutliche Sprache sprechen: 37,9 Prozent der Ausländer in Berlin sind arbeitslos, aber nur 17,4 Prozent der Deutschen. Fast 15 Prozent der Ausländer über 65 Jahre beziehen Sozialhilfe, aber nur 1,5 Prozent der Deutschen.
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Berlin – Vorneweg die Zahlen, die eine deutliche Sprache sprechen: 37,9 Prozent der Ausländer in Berlin sind arbeitslos, aber nur 17,4 Prozent der Deutschen. Fast 15 Prozent der Ausländer über 65 Jahre beziehen Sozialhilfe, aber nur 1,5 Prozent der Deutschen. 12,2 Prozent der ausländischen Schüler machen Abitur, aber 33,4 Prozent der deutschen. Die Zahlen sind nachzulesen im neuen Datenreport „Integration und Migration in Berlin“, den das Netzwerk Migration im Auftrag des Berliner Integrationsbeauftragten Günter Piening zusammengestellt hat. Die Autoren der Studie – Ulrich Raiser und Rainer Ohliger – haben auf Daten des Statistischen Landesamtes von der Wende bis 2003 zurückgegriffen und versucht, Entwicklungen aufzuzeigen. Ins Auge springt dabei die desolate soziale Lage vieler Ausländer, ihr hoher Anteil an den Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern und den Schulabbrechern. Für Piening, der den Report gestern vorstellte, zeigen die Zahlen „mit welcher Wucht die Folgen der De-Industrialisierung die niedrig qualifizierten Ausländer getroffen haben“. Laut Autor Raiser fiel seit der Wende die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer von knapp 97000 auf 67000. Ein „rapides Sinken“, so Raiser. Der Integrationsbeauftragte sagte dem 50-seitigen Report zwar voraus, dass er schon bald ein „Standardwerk“ sein würde, übte aber selbst Kritik an der zugrunde gelegten Datenlage. Denn: Die Zahlen unterscheiden nur anhand der Staatsangehörigkeit zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen. Weder die große Gruppe der teils schlecht integrierten Aussiedler noch die Eingebürgerten werden mitgerechnet. Autor Ohliger schätzt die reale Quote von Menschen mit Migrationshintergrund statt des ausgewiesenen Ausländeranteils von 13,8 Prozent auf etwa 20 Prozent. Ariane Bemmer
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