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Von Sebastian Leber: Ausspannen nach Rezept

Als Chefarzt in der TV-Serie „Greys Anatomy“ wurde Patrick Dempsey weltberühmt Gestern kamen er und Michelle Monaghan zur Premiere ihres Kinofilms „Verliebt in die Braut“

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Im Fernsehen kennt man Patrick Dempsey als selbstlosen Neurochirurgen, dem die Arbeit wichtiger ist als alles andere, der Unmengen Überstunden macht und dazu noch Sätze sagt wie „Heute ist ein guter Tag, um Leben zu retten“. Das tut Dempsey alles gerne, schließlich hat ihn die Rolle des Dr. Shepherd in der Arztserie „Greys Anatomy“ zum Millionär gemacht. Aber ein bisschen Abwechslung darf sein. Deshalb spielt er jetzt einen puren Egoisten, der nichts Besseres im Sinn hat, als seiner besten Freundin ihre Hochzeit auszureden – mit dem Hintergedanken, dass er selbst der bessere Mann für sie wäre.

Am Donnerstag kommt die Liebeskomödie „Verliebt in die Braut“ in die Kinos, am gestrigen Montagabend war Deutschlandpremie re im Cinestar am Potsdamer Platz. Neben Patrick Dempsey wollte auch Filmpartnerin Michelle Monaghan („Nach sieben Tagen ausgeflittert“) nach Berlin kommen, und die Gästeliste war lang: Unter anderem wollten Klaus Wowereit, die Regisseure Oskar Roehler und Leander Haußmann, Produzent Oliver Berben und die Schauspielerinnen Fritzi Haberlandt und Karoline Herfurth über den roten Teppich laufen. Und links und rechts vom roten Teppich sollten Dempseys weibliche Fans stehen und auf Autogramme hoffen – das ist überall so, wo der 42-Jährige öffentlich auftritt.

Regisseur Paul Weiland konnte aus Termingründen nicht nach Berlin reisen, ließ aber vorab ausrichten, dass es ihm sehr leid tue, was er mit Dempsey während der Dreharbeiten angerichtet habe. Unter anderem musste sich der „Greys Anatomy“-Star von einem Pferd stürzen, von diversen Nebendarstellern anschreien und schlagen lassen und – das war laut Regisseur Weiland besonders schlimm – einen extrakurzen Schotten-Rock mit nichts drunter tragen. Das kommt daher, dass die geplante Hochzeit, die Dempseys Filmfigur verhindern möchte, in Schottland spielt. Die Dreharbeiten fanden an Originalschauplätzen statt, was Dempsey versöhnlich stimmte. Die grünen Hügel Schottlands haben es ihm angetan. „Und die Leute schienen sehr freundlich“, sagt der Schauspieler. Genau kann er das nicht beurteilen, weil er „wegen des Akzents praktisch kein Wort verstanden“ hat.

77 Folgen hat Patrick Dempsey bereits in „Greys Anatomy“ absolviert, die fünfte Staffel wird gerade gedreht. Freunde raten ihm seit Monaten, aus der Arzt-Serie auszusteigen und sich ganz auf die Kinokarriere zu konzentrieren. So wie es einst George Clooney gemacht hat, der in den Neunzigern als Dr. Douglas Ross in „Emergency Room – Die Notaufnahme“ bekannt wurde und nach Folge 106 einen Schlussstrich zog. Dempsey hat bis jetzt alle Ausstiegsgerüchte dementiert und nennt seine Kinoproduktionen wie die Disney-Komödie „Verwünscht“ oder jetzt „Verliebt in die Braut“ eine „gute Abwechslung“. „Trotzdem will ich gerne noch Dr. Shepherd bleiben.“ Dabei hatte er sich ursprünglich für die Rolle des Konkurrenz-Arztes, des zynischen „Dr. House“ beworben, wurde aber abgelehnt. Überhaupt musste Patrick Dempsey vor seinem Durchbruch mit „Greys Anatomy“ eine ganze Reihe von Absagen verkraften, genau genommen „waren es 55 am Stück“, sagt der Schauspieler. Bei Vorsprechen 56 ging es um „Greys Anatomy“.

Mit Clooney wird Dempsey oft verglichen. Bei der Wahl zum „Sexiest Man alive“ des Magazins „People“ landete er 2006 hinter ihm auf Platz 2. Im letzten Jahr hat Dempsey ihn hinter sich gelassen – da war nur noch Matt Damon vor ihm.

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