Brandenburg: Autobahnlücke geschlossen
Schnelle Verbindung von Berlin nach Schönefeld
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Berlin/Schönefeld – Der Flughafen Berlin-Schönefeld ist jetzt direkt per Autobahn erreichbar. Nach mehrjährigen Bauarbeiten wurde am Freitag ein neuer Abschnitt der A 113 freigegeben. Für den Aus- und Neubau von insgesamt 20 Kilometern Autobahn hat der Bund 440 Millionen Euro investiert, wie Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) anlässlich der Eröffnung mitteilte.
Die Europäische Union förderte das Vorhaben mit 87 Millionen Euro. Auf der neuen Trasse können Autofahrer vom Dreieck Berlin-Neukölln zum Kreuz Schönefeld durchfahren. Dabei gilt ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde.
Die „hochleistungsfähige Verkehrsader“ sei ein Gewinn für die Region, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der die Trasse mit Tiefensee und Berlins Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) mit Schnitten durch ein schwarz-rot-goldenes Band freigab. Für den normalen Autoverkehr wurde sie am Nachmittag geöffnet.
Tiefensee hob eine bessere Anbindung auch des Wissenschaftsstandorts Adlershof hervor. Zugleich würden Berliner Anwohner in Treptow und Neukölln von Verkehrsbelastungen befreit. Der Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, sagte, die neue Anbindung mache Schönefeld zum City-Airport für Berlin. Die Fahrt vom Kurfürstendamm bis zum Flughafen dauert künftig nur noch etwa 25 Minuten.
Die Wirtschaft begrüßte den Lückenschluss, der auch den Verkehr nach Sachsen und Osteuropa erleichtere. Die Vereinigung der Unternehmensverbände sprach von einem wichtigen Verkehrsprojekt für die Wirtschaft auch mit Blick auf Schönefeld als Standort des künftigen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI). Der Verband Verkehr und Logistik rechnet aber mit „erheblichem Mehrverkehr“. Um den Verkehr flüssig zu halten, komme es auf intelligente Steuerung an. Der Bahnkunden- Verband beklagte, die BBI-Zuganbindung stehe weiter in den Sternen.
Der neue sechsspurige Autobahn-Abschnitt verläuft 10,5 Kilometer auf Berliner Gebiet und 9,8 Kilometer in Brandenburg. Laut Prognosen dürfte er täglich von bis zu 143 000 Autos genutzt werden. Zu den größeren Bauten gehört ein 904 Meter langer Tunnel. dpa
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