Brandenburg: Back to Currywurst
Tom Hanks stellt neuen Dan-Brown-Film vor und schwärmt wieder von Berlin
Stand:
Berlin - Oscar-Preisträger Tom Hanks (60) würde gerne mehr Zeit in Berlin verbringen. Unter einer Bedingung: „Ich hätte gerne, dass mir jemand ein Appartement in Berlin schenkt“, sagte der Hollywoodstar am Montag vor der Deutschlandpremiere seines neuen Thrillers „Inferno“ in der Hauptstadt. „Am besten fußläufig zu „Curry 36“, meinte der Schauspieler augenzwinkernd mit Blick auf einen angesagten Imbiss am Kreuzberger Mehringdamm, der Berliner Currywurst verkauft. In „Inferno“ (Kinostart 13. Oktober) nach dem Bestseller von Dan Brown spielt Hanks zum dritten Mal den Symbologie-Professor Robert Langdon, der in mörderische und mysteriöse Machenschaften verwickelt wird.
Im Sony-Center am Potsdamer Platz fand am Montagabend die deutsche Premiere des Films statt. Bei der Pressekonferenz zuvor im Adlon wurde erst einmal von den tollen Drehorten geschwärmt, Florenz und auch Venedig. Tom Hanks eben und seine Kollegen Felicity Jones und Omar Sy, Regisseur Ron Howard und Romanautor Dan Brown erzählten von den Dreharbeiten. Nachbauten im Studio, Greenscreen, Computertricks – alles schön und gut, aber was ist das schon gegen den echten Ponte Vecchio samt Vasarikorridor? Ganz zu schweigen vom Boboli-Garten und dem Saal der 500 im Palazzo Vecchio, der es Tom Hanks ganz besonders angetan hatte. Und er habe auch eine Menge gelernt während der Dreharbeiten, über Kunst, Kulturgeschichte, speziell Renaissance und so, sei dadurch nun „ein viel besserer Dinner-Gast“. Ohne Weiteres könne er jetzt selbst Kunstführungen an den Drehorten anbieten, alles dank Dan Brown, für ihn „the smartest guy“ in der Runde.
Hanks ist mit dem Film wieder überaus zufrieden, wie er wiederholt versicherte. Änderungen, Auslassungen, all dies stört ihn nicht. Wichtig sei für ihn, dass „der Herzschlag, der Puls, das Thema“ des Buches getroffen werde. War in der ersten Dan-Brown-Verfilmung noch Leonardo da Vinci die historische Schlüsselfigur des von Robert Langdon zu lösenden Rätsels, so ist es nunmehr der Renaissance-Dichter Dante Alighieri mit dem in der „Göttlichen Komödie“ geschilderten Inferno, seiner Hölle, wie sie Sandro Botticelli in Form einer Karte fantasievoll illustriert hat. Allerlei Mysteriöses, versteckte Zeichen, verborgene Anweisungen sind damit verbunden, die der Professor aber zuverlässig löst, um so die Menschheit vor einer viralen Katastrophe zu bewahren. Denn von deren Vertretern gibt es entschieden zu viele, hat ein verrückter Forscher ausgebrütet und das Mittel, die Menschheit zu halbieren, gleich mit.
Ein kunsthistorisch ambitionierter Gruselthriller also, und vielleicht sollte man Dan Brown mal einladen, sich nach Motiven in Berlin umzuschauen. Tom Hanks mit seiner Liebe zu Berlin dürfte es ihm danken. Und wenngleich es dort kein „Inferno“ gibt – aus dem „Totentanz“ in der Marienkirche müsste sich doch was machen lassen. ac/dpa
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: