Brandenburg: Bahnchef verteidigt Tarifverbund Grube will Runden Tisch zur S-Bahn-Überwachung
Berlin - Im Streit um die Frage, wie die Einnahmen für den öffentlichen Nahverkehr zwischen BVG, S-Bahn und Bahn künftig verteilt werden sollen, fand Bahnchef Rüdiger Grube am Sonntag beschwichtigende Worte. Der gemeinsame Tarifverbund werde trotz des noch ungelösten Konflikts auf keinen Fall aufgekündigt.
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Berlin - Im Streit um die Frage, wie die Einnahmen für den öffentlichen Nahverkehr zwischen BVG, S-Bahn und Bahn künftig verteilt werden sollen, fand Bahnchef Rüdiger Grube am Sonntag beschwichtigende Worte. Der gemeinsame Tarifverbund werde trotz des noch ungelösten Konflikts auf keinen Fall aufgekündigt. „Das wäre der blödeste Unsinn, das wird es mit mir nicht geben“, sagte er auf einem Frühschoppen der Berliner CDU.
Ähnlich hatten sich in der vergangenen Woche schon der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und Verkehrssenator Michael Müller (beide SPD) geäußert. Anlass des Streits ist eine Neugestaltung der Verträge für den Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg. Die S-Bahn fordert dabei eine andere Verteilung der Gelder aus dem Ticketverkauf (sogenannter Bruttovertrag), der die BVG finanziell schlechterstellen würde. Wie sich beide Seiten einigen könnten, sagte Grube aber nicht und verwies noch auf einen anderen Konflikt zwischen seinem Konzern und dem Land Berlin. Es geht um eine bessere Videoüberwachung der S-Bahnhöfe, die von der Bahn bislang abgelehnt wird. Der Bahn-Vorstandschef verteidigte in diesem Zusammenhang die Personalpolitik der Bahn. Es werde nicht ab-, sondern aufgebaut und das gelte nicht nur für Lokomotivführer, sondern auch für Sicherheitsleute.
Trotzdem ließ es sich Grube nicht nehmen, den Regierenden Bürgermeister ein zweites Mal aufs Korn zu nehmen. Es ging um die jahrelange Verzögerung des Ausbaus der Dresdner Bahn (zwischen Südkreuz und Mahlow) als schnelle Anbindung des neuen Großflughafens. Grube wollte es nicht auf sich sitzen lassen, dass die Bahn dafür allein verantwortlich sei. Das habe doch Wowereit selbst hinausgezögert, weil er damals noch in Lichtenrade nahe der Trasse gewohnt habe. za
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