Brandenburg: Bald Führerschein mit 17?

Landesschulbeirat spricht sich für Modellprojekt aus Potsdam - Brandenburg rückt näher an ein Modellprojekt zum Autofahren mit 17 Jahren heran. Dafür habe sich nun auch der Landesschulbeirat ausgesprochen, berichtete gestern Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) mit. Er kündigte an, in den kommenden Wochen nach Absprachen mit Berlin eine Entscheidung zu treffen. Beim begleiteten Fahren können Jugendliche bereits mit 17 Jahren nach erfolgreich abgelegter Führerscheinprüfung in Begleitung eines Erwachsenen Auto fahren. Anfang Juli hatte der Bundesrat auch mit den Stimmen aus Brandenburg den Weg für einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für Modellprojekte der Länder freigemacht. Die Einzelentscheidung darüber bleibt aber in der Hand der Bundesländer. Niedersachsen hatte den Modellversuch im April 2004 als erstes Land mittels einer Ausnahmeregelung gestartet. Die beiden Stadtstaaten Hamburg und Bremen schlossen sich dem Versuch an. Weitere Bundesländer haben sich ebenso für ein solches Projekt ausgesprochen. Zur Entscheidung des Landesschulbeirates sagte Szymanski: „Das ist für mich ein ganz wichtiges Signal. Schüler, Eltern und Lehrer sehen im begleiteten Fahren eine Chance, die Fahrkompetenz der jungen Autofahrer zu erhöhen.“ Das entspreche den positiven Erfahrungen aus anderen Ländern. Gerade im risikoreichen ersten Jahr nach dem Erwerb der Fahrerlaubnis bringe das begleitete Fahren mehr Sicherheit. Daten aus anderen Ländern zeigten, dass das Unfallrisiko um bis zu 50 Prozent sinke. Berlin hatte laut Szymanski bereits signalisiert, sich bei einer positiven Entscheidung Brandenburgs an einem Modellversuch zu beteiligen. „Ein länderübergreifendes Vorgehen ist mir ganz wichtig, denn die jungen Menschen hätten kein Verständnis dafür, dass in Brandenburg etwas erlaubt ist, was in Berlin verboten bleibt“, sagte der Infrastrukturminister. ddp