S 7 nach Potsdam: Bauarbeiten in Nikolassee nicht zu beschleunigen
Der Engpass im S-Bahnverkehr zwischen Potsdam und Berlin bleibt offensichtlich längere Zeit bestehen.
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Potsdam – Wie ein Sprecher der Bahn AG den PNN sagte, sei keine Beschleunigung des Bauablaufs möglich. Seit Ende April kommt es immer wieder zu Verspätungen und Zugausfällen auf der vielbefahrenen Strecke der S 7. Grund dafür ist eingleisiger Fahrbetrieb wegen Bückenbauarbeiten am Bahnhof Nikolassee. Die Arbeiten sollen erst Anfang November abgeschlossen sein. Betroffen sind über 20 000 Pendler, die täglich zwischen Potsdam und Berlin unterwegs sind.
„Die Situation wird intensiv analysiert, um weitere Ansätze für Stabilisierungsmaßnahmen zu finden“, sagte Gisbert Gahler von der Bahn. Die S 1 und S 7 hätten wegen der derzeitigen Fernbahnsperrung im Grunewald höchste Priorität. „Sollte sich die Betriebssituation in dieser Woche nicht verbessern, wird die S-Bahn Berlin zusammen mit dem VBB nach Lösungen suchen, um Verspätungsübertragungen von der Stadtbahn zu vermeiden“, so der Sprecher. Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) hatte die Situation vergangene Woche als untragbar bezeichnet. Er berief sich auf eine Zusicherung der S-Bahn, während der einjährigen Regionalbahnsperrung einen stabilen Betrieb der S 7 mit Vollzügen im Zehnminutentakt zu gewährleisten.
Wie S-Bahn-Sprecher Gahler nun erklärte, seien die Bauarbeiten an der S-Bahn-Trasse bei gleichzeitiger Fernbahnsperrung unvermeidlich, da die Brückenbauten „in einem Zug“ ersetzt werden müssten. Die Bauzeit sei äußerst knapp bemessen. Engpass ist laut Bahn AG das Kreuzungsbauwerk von S 7 und S 1 in Nikolassee. Folge seien zwei längere eingleisige Abschnitte Richtung Berlin. Bei Zugverspätungen müssten daher Züge ab Grunewald ausfallen. Warum den Fahrgästen nicht im Vorfeld die Bautätigkeiten an der S-Bahn angekündigt wurden, erklärt die Bahn AG nicht. Bei der Planung der Bauarbeiten sei man von einem relativ stabilen Betrieb ausgegangen, heißt es. Die betrieblichen Probleme seien nun durch hohes Fahrgastaufkommen, Verspätungen im Bereich der Berliner Stadtbahn und Wartezeiten durch umsteigende Fahrgäste in Nikolassee entstanden. Der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) hat Gespräche zu den Problemen mit der S-Bahn AG für diesen Mittwoch angekündigt. Jan Kixmüller
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