Brandenburg: Bauernbund kritisiert EU-Agrarreform
Rangsdorf - Der Bauernbund Brandenburg wirft der Bundesregierung vor, sich bei den Verhandlungen in Brüssel über die EU-Agrarreform zu wenig für den Schutz familienbetriebener Landwirtschaftsbetriebe eingesetzt zu haben. Eine Einigung auf eine Kappung der sogenannten Direktzahlungen sei die letzte Gelegenheit, den wachsenden Einfluss von Agrarinvestoren einzudämmen, sagte Brandenburgs Bauernbundvorsitzender Karsten Jennerjahn am Mittwoch auf dem Bauerntag in Rangsdorf (Teltow-Fläming), an dem auch Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) teilnahm.
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Rangsdorf - Der Bauernbund Brandenburg wirft der Bundesregierung vor, sich bei den Verhandlungen in Brüssel über die EU-Agrarreform zu wenig für den Schutz familienbetriebener Landwirtschaftsbetriebe eingesetzt zu haben. Eine Einigung auf eine Kappung der sogenannten Direktzahlungen sei die letzte Gelegenheit, den wachsenden Einfluss von Agrarinvestoren einzudämmen, sagte Brandenburgs Bauernbundvorsitzender Karsten Jennerjahn am Mittwoch auf dem Bauerntag in Rangsdorf (Teltow-Fläming), an dem auch Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) teilnahm.
Jennerjahn betonte, kleine bäuerliche Betriebe dürften gegenüber großen Agrargesellschaften nicht weiter benachteiligt werden. Die Direktzahlungen werden nach der Betriebsgröße berechnet. Je größer ein Unternehmen, desto mehr Subventionen werden gezahlt. Genau diese Praxis aber, so der Vorwurf der Bauern, mache große Betriebe besonders attraktiv für außerlandwirtschaftliche Kapitalanleger. Auch in Brandenburg steigen Agrarinsvestoren zunehmend in finanziell angeschlagene Agrargenossenschaften ein oder erwerben Flächen früherer Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) von der bundeseigenen Berwertungsgesellschaft BVVG.
Am 13. März will das EU-Parlament über die Reform entscheiden. Laut aktuellem Verhandlungsstand ist eine europaweite Kappungsgrenze aber unwahrscheinlich. Vielmehr sollen die Mitgliedsstaaten dies selbst regeln. Aigner sagte zu, mit den Länderministern sprechen zu wollen, verwies aber auf die Position der Agrarministerkonferenz. 2011 hatten sich die Länderminister gegen eine Kappung ausgesprochen. Matthias Matern
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