Brandenburg: Bauindustrie fordert Konzept für die Lausitz Strukturwandel: Wirtschaft mahnt Landesregierung
Potsdam/Leipzig - Die Bauindustrie in Brandenburg und Sachsen fordert von den beiden Landesregierungen ein klares Konzept für den Strukturwandel in der Lausitz. Es sei wichtig, in der Braunkohleregion weitere industrielle Kerne zu schaffen, hieß es von den Bauindustrieverbänden für die Regionen Berlin-Brandenburg und Sachsen/Sachsen-Anhalt.
Stand:
Potsdam/Leipzig - Die Bauindustrie in Brandenburg und Sachsen fordert von den beiden Landesregierungen ein klares Konzept für den Strukturwandel in der Lausitz. Es sei wichtig, in der Braunkohleregion weitere industrielle Kerne zu schaffen, hieß es von den Bauindustrieverbänden für die Regionen Berlin-Brandenburg und Sachsen/Sachsen-Anhalt. Auf Firmen aus der Bauwirtschaft, die Kooperationen mit Tagebauen und Braunkohlekraftwerken haben, kämen mit der schwindenden Bedeutung des fossilen Energieträgers große Aufgaben zu, um die Auftragslage in der Region stabil zu halten. Die Verbände appellierten zugleich an die Firmen, sich frühzeitig breiter aufzustellen und ihr Portfolio zu erweitern.
Der sächsische Bauindustrieverband nennt Beispiele: Eine Firma, die etwa für den Gleisbau im Tagebaugebiet tätig ist, könnte Kontakt etwa zur Deutschen Bahn oder Straßenbahnunternehmen suchen. Und ein Unternehmen, das für die Isolierung von Kraftwerksbauten zuständig ist, könnte sich nach Alternativen im Hochbau umschauen.
In der Lausitz liegt das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands mit derzeit rund 8000 Beschäftigten. Vier Gruben und mehrere Braunkohlekraftwerke sind aktiv. Jüngst hat der Tagebaubetreiber Leag mit Sitz in Cottbus, der das Revier im Herbst von Vattenfall übernommen hatte, die einstigen Ausbaupläne des Gebiets deutlich zurückgeschraubt. Mit der Wende waren bereits viele Gruben aus DDR-Zeiten in der Lausitz geschlossen worden, nur ein kleiner Teil war damals weiter betrieben worden. Tausende hatten ihren Arbeitsplatz verloren.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) beklagte jüngst, „dass seit einigen Jahren versucht wird, die Braunkohle systematisch aus dem Markt zu drängen – durch willkürliche politische Entscheidungen auf Bundes-, aber auch auf europäischer Ebene“. Die Wirtschaft hingegen sucht nun nach einem eigenen Konzept. Am Dienstag halten die beiden Bauindustrieverbände an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) eine Fachveranstaltung über den Strukturwandel in der Lausitz ab. Anna Ringle
Anna Ringle
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: