Brandenburg: Baumbesetzer bleiben

Cottbus - Verhandlungen von Mitarbeitern des Energiekonzerns Vattenfall Europe mit Baumbesetzern in Lakoma bei Cottbus sind gestern gescheitert. Die Baumbesetzer im Vorfeld des Tagebaus Cottbus-Nord hätten sich nicht zur Beendigung ihres Protestes bewegen lassen, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Tagebaus Jänschwalde, Steffen Erbe. Wie eine Sprecherin der Umweltgruppe Robin Wood äußerte, gehe die vor zehn Tagen begonnene Aktion weiter. Das Gespräch habe nichts geändert. Die Demonstranten rechneten damit, dass die Polizei die Baumbesetzung am heutigen Donnerstag beendet. Die Polizei gab dazu keine Auskunft.

Zuvor hatte das Unternehmen in einem letzten Appell die Baumbesetzer zum Aufgeben aufgefordert. Die Aktion müsse sofort beendet werden, sagte der Vorstandssprecher Reinhardt Hassa. Der Tagebau sei nur noch etwa 60 Meter vom Hammergraben mit den besetzten Bäumen entfernt. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg habe am 11. Juli mit einem Beschluss die Rechtssicherheit für den Weiterbetrieb des Tagebaus hergestellt. Gegen die Besetzer habe man Strafanzeige bei der Polizei erstattet.

Inzwischen belagern etwa 30 Umweltschützer nach eigenen Angaben neun Bäume in der Teichlandschaft. Davon hätten sich 15 auf den Bäumen mit Schlafsäcken und Hängematten eingerichtet. „Wir bleiben auf den Bäumen“, sagte der Sprecher Alexander Gerschner aus Hamburg.

„Allen Vattenfall-Kunden soll klar werden, dass sie mit ihren Stromrechnungen auch die Zerstörung der Lakomaer Teiche mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten in Kauf nehmen.“ Am 15. Oktober werde die Förderbrücke F60 den Sicherheitsbereich von 50 Meter vor dem Hammergraben erreichen, erläuterte Hassa. Wenn das Tagebauvorfeld bis dahin nicht geräumt sei, müsse der Förderbrückenbetrieb gestoppt werden. Unbekannte hatten in den vergangenen Tagen technische Anlagen beschädigt und einen Teil des bereits trockengelegten Hammergrabens geflutet. dpa