Brandenburg: Baut aus, baut aus
Mehrere Vollsperrungen bei der S-Bahn zwingen Fahrgäste zum Umsteigen
Stand:
Berlin/Potsdam - Die Bahn setzt bei ihren für dieses Jahr geplanten Baumaßnahmen zum Endspurt an. Fahrgäste müssen sich deshalb auf mehrere Streckensperrungen bei der S-Bahn gefasst machen. Insgesamt werde die Bahn 2016 die geplanten Investitionen in Höhe von rund 470 Millionen Euro für die Region Ost fristgerecht ausgeben, sagte der Berliner Bahnchef Alexander Kaczmarek am Mittwoch. Mit einer ähnlichen Summe sei auch im folgenden Jahr zu rechnen.
STADTBAHN
Auf der Stadtbahn zwischen Friedrichstraße und Charlottenburg gibt es bereits seit Monaten nächtliche Sperrungen von Montag bis Donnerstag jeweils von 21 Uhr an. Insgesamt in 82 Nächten. Nun folgt noch eine komplette Unterbrechung des Verkehrs. Vom 24. Oktober bis 27. Oktober fahren keine S-Bahnen zwischen Friedrichstraße und Charlottenburg; danach erweitert sich die Sperrung bis Grunewald und Olympiastadion. In der Betriebspause prüft die Bahn das neu eingebaute elektronische Zugsicherungssystem ZBS, das die alten mechanischen Anlagen auf der Anfangszeit des elektrischen Betriebs ersetzt.
Die Bahn rät den Fahrgästen, auf Züge des Regionalverkehrs auszuweichen, dessen Gleise nicht betroffen sind.Hier setzt die Bahn zusätzliche Züge ein, sodass es bis zu acht Fahrten pro Stunde gibt. Die Regionalzüge können aber nicht auf allen Stationen halten. Deshalb gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen, die bis auf die nächtlichen Randzeiten alle fünf Minuten fahren sollen. Sie halten zum Teil aber nicht direkt vor den S-Bahnhöfen. Nach Potsdam fahren die Züge der S1, die ansonsten in Wannsee enden.
Zwischen Alexanderplatz und Zoo können die Fahrgäste auch auf die Züge der U-Bahn-Linie U2 ausweichen. Die BVG verzichtet deshalb auf den eingeschränkten herbstlichen Ferienfahrplan und lässt die Züge weiter alle vier Minuten fahren.
Im Anschluss beginnen Sperrungen auf dem östlichen Abschnitt der Stadtbahn, um auch dort das neue Zugsicherungssystem einbauen zu können. Zunächst beschränken sich die nächtlichen Sperrungen vom 14. November bis 14. Dezember auf den Abschnitt Friedrichstraße–Alexanderplatz. Anders als auf dem Westabschnitt beginnt die Betriebspause aber erst gegen 22 Uhr. Im nächsten Jahr wird dann der Bereich Alexanderplatz–Ostbahnhof unterbrochen. Auch hier müssen Fahrgäste auf den Regionalverkehr ausweichen oder in Ersatzbusse umsteigen. Die Arbeiten sollen im Juli 2017 abgeschlossen sein.
S2 NACH BERNAU UND S3 NACH ERKNER
Vier Wochen müssen auch auf der S 2 Fahrgäste zwischen Blankenburg und Bernau ohne S-Bahn auskommen. Hier baut die Bahn vom 14. Oktober bis 14. November ebenfalls ZBS-Anlagen ein. Fahrgäste müssen wiederum auf Regionalzüge oder Ersatzbusse ausweichen. Das VBB-Ticket gilt auch in ICE- und IC-Fernzügen auf dieser Strecke. Zudem fallen am 17. und 18. Oktober baustellenbedingt Regionalzüge zwischen Gesundbrunnen und Bernau aus. Die Fahrzeit auf der Straße verlängert sich allerdings um mehr als eine halbe Stunde. Wegen der Inbetriebnahme des neuen Zugsicherungssystems und Gleisarbeiten fallen zwischen dem 2. und 12. Dezember zwischen Ostkreuz und Erkner Züge aus: Zunächst vom 2. bis 5. Dezember zwischen Köpenick und Rahnsdorf, dann vom 5. bis 7. Dezember zwischen Ostkreuz und Erkner und anschließend vom 7. bis zum 12. Dezember zwischen Ostkreuz und Köpenick.
REGIONALBAHN
Im Regional- und Fernverkehr gibt es ebenfalls mehrere Großprojekte mit Streckensperrungen. Die Stettiner Bahn ist für den zweigleisigen Ausbau am Karower Kreuz vom 9. Februar 2017 bis 1. April 2018 zwischen Blankenburg und Karow unterbrochen. Um weiter nach Rostock fahren zu können, baut die Bahn hier eine neue Verbindungskurve. An der Strecke nach Erkner setzt die Bahn die Ausbauarbeiten für Tempo 160 fort. Im August haben die Arbeiten an der Ausbaustrecke Berlin–Dresden begonnen. Ziel ist die Reisezeit von etwa 80 Minuten zwischen den Hauptbahnhöfen Berlin und Dresden. Die Reisezeit wird auch zwischen Eberswalde und Frankfurt (Oder) kürzer. Nach Modernisierung haben Reisende einen sicheren Anschluss an den RE1. K. Kurpjuweit
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: